Warum Albträume gar
nicht so schlecht sind

Normalerweise wünscht sich niemand Albträume, wenn er schlafen geht. Im realen Leben soll es aber auch einen entscheidenden Vorteil haben, wovor sich die meisten im Traum fürchten. Das konnten jetzt Wissenschaftler aus Genf und Wisconsin in einer Studie nachweisen.

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Dauer und Art des Schlafs haben einen großen Einfluss auf den menschlichen Körper. Logisch, das sagt schon der Hausverstand: Bei wenig und/oder schlechtem Schlaf kann schon mal die notwendige Energie fehlen, um einen ganzen (Arbeits-)Tag zu bewältigen.

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Ein Forscher-Team aus Genf und Wisconsin hat nun aber herausgefunden, dass sich die Art des Traums auch nachhaltig auf unsere Gefühlswelt auswirkt. Menschen, die demnach im Schlaf von Albträumen geplagt worden sind, haben nicht unbedingt das Nachsehen. Eher im Gegenteil: Das Erleben von Angst soll sie quasi für das reale Leben schulen. Wenn sie in der Realität einer bedrohlichen Situation ausgesetzt sind, können sie damit besser umgehen.

Der Angst auf der Spur

"Wie Träume uns darauf vorbereiten, dass wir unseren Ängsten begegnen": So betitelt Lampros Perogamvros, Forscher im Schlaf- und Kognitionlabor, die Erkenntnisse zweier Studien, die von der Universität Genf in Zusammenarbeit mit der Unviersität von Wisconsin erarbeitet worden sind.

"Wir waren besonders an Angstgefühlen interessiert und welche Bereiche unseres Gehirns aktiviert werden, wenn wir schlechte Träume haben“, sagt Perogamvros. Um so eine Messung zu ermöglichen wurden Versuchpersonen für eine Elektroenzephalographie heranzogen, bei der Elektroden am Kopf der Perseonen die Gehirnströme messen und aktivierten Regionen im Gehirn.

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Um die Art des Traums zu ermitteln, wurden die Personen mehrmals aufgeweckt und nach ihren Emotionen befragt. Dadurch konnten aber lediglich die Zusammenhänge zwischen Albträumen und entsprechend aktiven Gehirnregionen nachgewiesen werden.

Den Umgang mit Angst im Schlaf trainieren

Um überprüfen zu können, ob und wie sich Träume im realen Leben auswirken, haben die Forscher mittels Schlaftagebuch und MRT untersucht, wie Probanden im realen Leben auf negative Situationen reagieren.

Die Untersuchung hat gezeigt, dass Aktivierung und Veränderungen besonders in jenen Gehirnbereichen stattgefunden haben, die für das bewältigen von Emotionen eine wesentliche Rolle spielen.

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Albträume haben also durchaus auch einen Vorteil: Mit ihnen simulieren wir beängstigende Situationen und bereiten uns unterbewusst psychisch auf das reale Leben vor.

Ohne Gewähr

Perogamvros warnt aber zugleich vor einer Überbewertung dieses Effekts: "„Wir glauben, dass der nützliche Vorteil zur Regulierung der Emotionen verloren geht, wenn eine bestimmte Schwelle an Angst in einem Traum überschritten wird“. Wie so oft im Leben dürfte also auch bei Albträumen die Dosis das Gift ausmachen.

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