Die 7 größten
Schlaf-Mythen

Raubt uns Vollmond den Schlaf und träumen manche Menschen tatsächlich nicht?

Wir alle brauchen ihn, den Schlaf. Und wie es bei den meisten Alltäglichkeiten ist, rankt sich auch um die nächtliche Ruhezeit manch Mythos. Am Welt-Schlaf-Tag räumen wir mit den größten Schlaf-Märchen auf.

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Gute Nacht! - Die 7 größten
Schlaf-Mythen

Mythos Nr. 1: Der Schlaf vor Mitternacht ist am wichtigsten

Stimmt definitiv nicht. Es kommt nämlich nicht darauf an, wann man schlafen geht, sondern dass man vor allem die ersten Stunden nach dem Zubettgehen möglichst ungestört schlummern kann. Während dieser Zeit sind die Tiefschlafphasen nämlich am längsten. Und genau hier erholt sich unser Körper auch am besten. Wie tief wir schlafen, wird aber auch von unserer inneren Uhr beeinflusst. Es ist wichtig, dass wir einen möglichst regelmäßigen Schlafrhythmus haben. Denn wer immer zu einer anderen Zeit zu Bett geht, bringt seine innere Uhr durcheinander. Und damit ist es dann auch um den erholsamen Tiefschlaf geschehen.

Mythos Nr. 2: Bei Vollmond schlafen wir schlechter

Beeinträchtigt der Vollmond den Schlaf? Forscher sind sich bis heute nicht einig. Im Jahr 2013 wollte der Schweizer Christian Cajochen laut "spiegel.de" dem vermeintlichen Mythos endgültig einen Strich durch die Rechnung machen - und entdeckte zu seiner eigenen Überraschung, dass an der Behauptung tatsächlich etwas dran ist. So brauchten die Versuchspersonen bei Vollmond durchschnittlich fünf Minuten länger zum Einschlafen. Sie schliefen 20 Minuten weniger, ihre Tiefschlafphasen waren um ein Drittel reduziert und die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin verringert. Das Problem: Die Studie wurde mit nur 33 Personen durchgeführt und im Jahr darauf von einer Studie, an der 1.265 Personen teilnahmen, widerlegt. Wer jetzt denkt, die Frage wäre sich damit geklärt, irrt jedoch. Denn noch im selben Jahr erschien eine weitere Studie - diesmal mit 319 Teilnehmern, mit der wiederum der negativen Einfluss des Mondes auf die Schlafqualität nachgewiesen wurde.

Mythos Nr. 3: Mindestens 8 Stunden Schlaf sind notwendig

Um fit und ausgeruht aufzuwachen, muss man mindestens acht Stunden schlafen? Das kann man so nicht sagen. Denn während sich die einen auch noch nach neun Stunden schlapp fühlen, springen andere schon nach vier Stunden putzmunter aus dem Bett. Darüber hinaus schwankt der Schlafbedarf nicht nur von Person zu Person - er verändert sich auch im Laufe des Lebens. Wer allerdings dauerhaft weniger als vier, fünf Stunden pro Nacht schläft, wird körperlich und psychisch bald nicht mehr funktionsfähig sein. Man spricht hier vom Kernschlaf, der für alle gleichermaßen notwendig ist.

Mythos Nr. 4: Schlaf macht schön

Wer glaubt, das ganze Gerede vom Schönheitsschlaf sei Unsinn, der irrt. Schlaf macht tatsächlich schön. Das ist sogar wissenschaftlich belegt. In einer Studie wurden Personen mit einem Schlafdefizit als müde, ungesund und weniger attraktiv eingestuft. Eigentlich logisch. Denn wer sieht schon aus wie das blühende Leben, wenn sich tiefe Augenringe in sein Antlitz graben.

Mythos Nr. 5: Mit Alkohol schläft es sich am besten

Eine Frau liegt auf der Couch mit einem Glas Wein in der Hand
© iStockphoto

Leider nein. Tatsache ist zwar, dass wer sich abends ein Gläschen Wein gönnt, schneller einschlummert. Der Schlaf, genauer gesagt der natürliche Verlauf der Tiefschlaf- und Traumphasen, wird durch den Alkoholgenuss aber gestört. Denn während unser Körper den Alkohol abbaut, wird unser Stress-System aktiviert. Darüber hinaus können Alkoholika die Atmung beeinträchtigen. Lautes Schnarchen ist eine mögliche Folge, im schlimmsten Fall sogar Atemaussetzer, im Fachjargon Apnoe genannt. Daher abends lieber einen beruhigenden Tee als einen alkoholischen Schlummertrunk schlürfen.

Mythos Nr. 6: Manche Menschen träumen nicht

Frau schläft
© Shutterstock.com

Sie meinen, Sie träumen nicht? Gratulation! Dann zählen Sie zu jenen Menschen, die nachts tief und fest schlafen. An einen Traum erinnern kann man sich laut "welt.de" nämlich erst dann, wenn man während der REM-Phase aufwacht. Der Grund: Das Gehirn kann die Trauminhalte nur im wachen Zustand abspeichern. Mit anderen Worten: Wer in der REM-Phase nicht aufwacht, kann die Inhalte nicht abspeichern und sich folglich auch nicht an sie erinnern. Träumen tun wir dennoch alle.

Mythos Nr. 7: Wer nachts aufwacht, hat Schlafprobleme

Keine Sorge, wenn Sie nachts mehrmals aufwachen. Das ist ganz normal. Wird unser Schlaf für eine Minute unterbrochen, können wir uns morgens meist gar nicht daran erinnern. Erst ab einer Dauer von vier Minuten wissen wir am nächsten Morgen von der Wachphase. In der Regel wachen wir immer dann auf, wenn ein Schlafzyklus endet. Pro Nacht durchleben wir im Schnitt vier bis sechs Schlafzyklen. Problematisch wird die Sache erst, wenn die Wachphasen als unangenehm empfunden werden, man etwa Angst, Stress oder körperliche Beschwerden verspürt.

Im Video: Schlafen in Zahlen

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