Mikl-Leitner: "Keine Zusammenarbeit"
mit Udo Landbauer

Landeshauptfrau bekräftigt auch nach Wahlsieg Absage an FPÖ

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat am Wahlabend bekräftigt, dass sie mit FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer nicht zusammenarbeiten wird. Mit Landbauer werde es "keine Zusammenarbeit in der Landesregierung geben", sollte ihn die FPÖ als Landesrat nominieren, sagte Mikl-Leitner in der "ZiB2". In diesem Fall würde es kein Arbeitsübereinkommen geben.

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Mikl-Leitner bekräftigte, dass die Vorwürfe gegen Landbauer bezüglich der NS-Liederbücher in dessen Burschenschaft vollkommen aufgeklärt werden müssten.

150.000 FPÖ-Nationalratswähler blieben daheim

Eine Analyse zeigte indes, das die Landtagswahl teils sehr andere Ergebnisse als die Nationalratswahl brachte: Die ÖVP schnitt jetzt wesentlich besser ab als im Oktober 2017, ebenso die Grünen - während die FPÖ jetzt viel schwächer war. 147.000 ihrer NR-Wähler blieben bei der Landtagswahl zu Hause, ergab eine SORA/ORF-Analyse. Die Grünen blieben u.a. deshalb im Landtag, weil sie 21.000 Liste Pilz-Wähler zurückholten.

Dass LH Johanna Mikl-Leitner am Sonntag mit 49,6 Prozent die Mandats-Absolute halten konnte, verdankte sie vor allem den bei Landtagswahlen wahlberechtigten Zweitwohnsitzern: Die ÖVP konnte zwar Wähler aller Parteien zu sich holen - in Summe hatte sie fast 66.000 Stimmen mehr als im Oktober. Den größten Brocken machten aber 36.000 Personen aus, die bei der NR-Wahl nicht im Lande wahlberechtigt waren.

FPÖ blieb zurück

Die FPÖ blieb mit 14,8 Prozent deutlich hinter dem Nationalratswahl-Potenzial (25,9) zurück. Sie hatte bei der Landeswahl - im Saldo (also Abgänge minus Zugänge) - um 146.000 Wähler weniger als bei der Bundeswahl. 147.000 ihrer 2017er-Wähler blieben zu Hause, 13.000 wählten jetzt die ÖVP, hat SORA in einer Wählerstromanalyse berechnet.

Nicht nur Liederbuchaffäre der Grund

Dies liegt wohl zum Teil an der NS-Liederbuchaffäre - aber nicht nur. Denn schon 2013 fielen Landtags- und Nationalratswahlergebnis der FPÖ stark unterschiedlich aus: Damals wählten bei der Landtagswahl nur 8,2 Prozent der Niederösterreicher blau, aber 18,8 Prozent bei der Bundeswahl. Ebenso bei der ÖVP: Sie kam 2013 bei der LT-Wahl auf 50,8 Prozent, bei der NR-Wahl aber auf nur 30,6.

Pilz half Grünen

Die Grünen hätten die Vier-Prozent-Hürde gestern, Sonntag, zwar auch ohne Liste Pilz-Wähler genommen, aber wesentlich knapper. Im Oktober hatte der Ex-Grüne Peter Pilz 4,2 Prozent im Land geholt, die Grünen nur 2,7 Prozent. Dass es jetzt sehr viel besser aussah für die Grünen (6,4 Prozent) lag - neben den 21.000 Pilz-Wählern - auch daran, dass sie 5.000 Nichtwähler und 4.000 Zweitwohnsitzer von sich überzeugen konnten.

Ein guter Teil der Pilz-Wähler vom Oktober- 14.000 - blieb bei der Landtagswahl zu Hause. Die neue Nationalratspartei lässt alle vier Landtagswahlen des heurigen Jahres aus.

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