Kärntner Schulbuch
strotzte vor Fehlern

Sachunterrichtsbuch vertauschte Seen, vergaß Täler und ließ Udo Jürgens weiterleben

Am Montag startete auch für die Kärntner Schüler wieder der Schulalltag. Und gleich zum Start gab es großen Trubel. Und zwar um ein Schulbuch, das nur so vor Fehlern strotzte.

von Kind Schulbuch © Bild: iStockphoto/mediaphotos

Ein Sachunterrichtsbuch mit dem Titel „Schatzkiste – Sachunterricht Kärnten“ wurde am Montag Dritt- und Viertklässlern der Volksschulen ausgeteilt. Doch vieles, was die Kinder damit lernen sollten, wäre falsch gewesen, denn das Buch wies zahlreiche Fehler auf, wie das Team Kärnten (TK) aufdeckte.

Volleyballturnier noch in Klagenfurt

So tauchte zum Beispiel in der Rubrik mit Kärntner Berühmtheiten ein gewisser Willhelm Hrudnigger auf, gemeint war wohl der Mundartdichter Wilhelm Rudnigger. Bei den touristischen Attraktionen des Landes wird zudem auf das Beachvolleyballturnier in Klagenfurt hingewiesen – das seit Jahren schon nicht mehr in Kärnten, sondern auf der Wiener Donauinsel stattfindet.

Ossiacher- oder doch Wörthersee?

Auch die bekannte Touristenattraktion Wörthersee wurde etwa mit dem Ossiachersee auf einem Bild vertauscht. Und in einer geografischen Abbildung wurde das Glantal vergessen. Auch wird vom Landeshauptmann, seinen zwei Stellvertretern und zusätzlich sechs Landesräten gesprochen, was neun Mitglieder wären – und falsch ist. Ebenso lebt in der „Schatzkiste“ Udo Jürgens noch weiter, obwohl dieser bereits vor vier Jahren verstorben ist. Dafür verstarb der Maler Herwig Böckl, bevor er überhaupt geboren wurde, nämlich 1866 statt 1966.

Buch wird ausgetauscht

Auf diese Fehler aufmerksam machte Gerhard Köfer vom Team Kärnten, der das Werk als „Schund-Buch“ bezeichnete.
Nachdem die Umstände bekannt wurden, meldete sich umgehend das Bildungsministerium und nahm mit dem zuständigen Verlag Kontakt auf. Dieser kündigte an, die fehlerhafte Auflage auszutauschen und eine überarbeitete Fassung vorzulegen. Der Verlag will weiters all jene Schulen, die dieses Buch angeschafft haben, über den Vorfall informieren und den flächendeckenden Austausch veranlassen.

Verlag wird ins Ministerium zitiert

Dem Bildungsministerium, dem diese Fassung übrigens nicht vor Veröffentlichung vorlag, hat den Verlag außerdem zu Gesprächen geladen, um zu klären, wie es zu diesem Zwischenfall kommen konnte und welche Schritte zukünftig seitens des Verlages gesetzt werden müssen, um derartige Vorfälle zu vermeiden.