Berittene Polizei:
Pferde in der Stadt?

News fragt nach: Sollten Pferde in der Stadt verboten sein?

Die Diskussion um eine berittene Polizei in Wien, lässt eine alte Diskussion wieder aufflammen: Denn egal ob Polizei oder Fiaker, die zugrundeliegende Frage ist seit jeher dieselbe: Sollten Pferde in der Stadt verboten sein? News hat nachgefragt. Bei unseren Usern, Tierschützern und Fiakern.

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Mit der Übernahme des Innenministeriums durch die FPÖ dürfte die Diskussion um die berittene Polizei in Wien neuen Schwung erhalten. So sei der neue Innenminister Herbert Kickl gerade dabei, das Projekt „wohlwollend“ prüfen zu lassen, wie sein Sprecher Christoph Pölzl Ende letzter Woche bestätigte. Der Verband „pro-tier“ äußerte sich kritisch zu den Plänen, Pferde für den Polizeieinsatz zu nutzen. Pferde sollten nicht in der Stadt und schon gar nicht bei Polizeieinsätzen dabei sein. Der Tierschutzverein „Vier Pfoten“ ortete sogar einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Doch was denken die News-User?

Sollen Pferde für Polizeieinsätze eingesetzt werden?

Sollen Pferde für Polizeieinsätze eingesetzt werden? Die Umfrage-Ergebnisse hätten knapper nicht ausfallen können. So findet eine minimale Mehrheit, nämlich 45,74 Prozent der User, nichts Schlimmes an berittener Polizei. 41,49 Prozent stellen sich dagegen und stimmten für „Nein, auf gar keinen Fall“. Und 11,7 Prozent würden lediglich eine eingeschränkte Nutzung der Pferde für Polizeieinsätze unterstützen.

Berittene Polizei ja, Fiaker nein

Im Gegensatz zu dem Kopf-an-Kopf-Rennen bei dieser Umfrage, war das Ergebnis der Fiaker-Umfrage eindeutig: So zeigten sich mehr als drei Viertel aller befragten News-User, Fiakern gegenüber negativ eingestellt. Von 3.072 befragten Personen, sahen 2.378 darin eine Tierquälerei. Nur 167 stimmten für Fiaker als „gute alte Tradition“.

„Pferde haben in der Stadt nichts verloren“

Tierschutzorganisationen wie der Verein gegen Tierfabriken (VGT) kritisieren nach wie vor die Bedingungen, unter denen Fiakerpferde eingesetzt werden und fordern ein striktes Verbot. In einer Aussendung spricht der VGT von Tierquälerei: „Pferde sind Fluchttiere und müssen dabei mitten in der Stadt unter Lärm und Abgasen auf hartem Asphalt täglich ihre Runden fahren. Pferde haben in der Stadt einfach nichts verloren“, so der VGT.

Lokalaugenschein am Stephansplatz

Die Bedingungen seien mehr als in Ordnung, meint ein Kutschenfahrer. Von den zwölf Pferden im Stall, seien gerade einmal vier im Einsatz. Das heißt, jedes Pferd muss nur noch jeden dritten Tag arbeiten. Da das Kapital eines Unternehmens die Tiere sind, sei es nur in seinem Sinne, dass es diesen gut geht. „Für mich sind die Pferde, die ich fahre, meine Familie. Ich verbringe mehr Zeit mit ihnen als mit meiner Frau und meinen Kindern“, erklärt er während er mit seiner Hand über das schwarze Fell des Pferdes streift.

»Für mich sind die Pferde, die ich fahre, meine Familie«

Ein ehemaliger Traber. Als es beim Rennen nicht mehr punkten konnte, rettete es der Fiaker vor dem Fleischhacker. „80 Prozent der Pferde hier wären schon in der Semmel“, sagt er.