Arno M. war ein Kanzleramtsmitarbeiter unter Sebastian Kurz. Zwischen der Veröffentlichung des Ibiza-Videos und dem Misstrauensantrag, der den Kanzler zum Altkanzler machte, wurde er beauftragt, fünf Festplatten aus dem Kanzleramt bei einer externen Firma schreddern zu lassen. Ein folgenschwerer Auftrag, denn er blieb die Rechnung schuldig, weshalb das ganze aufflog und viele Fragen aufwerfen ließ. Warum wurden die Festplatten so gründlich und vor allem extern geschreddert – und warum machte M. das unter falschem Namen? Die „Schredder-Affäre“ war eines der großen Themen zu Beginn dieses Wahlkampfs.
Kein Zusammenhang mit Ibiza - aber weitere Ermittlungen laufen
Arno M. wurde nach Bekanntwerden der Affäre von der ÖVP beurlaubt. Inzwischen hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft einen Zusammenhang zwischen Schreddern und dem Ibiza-Video ausgeschlossen, allerdings wird wegen möglichen strafrechtlichen Delikten – von Betrug bis zur Datenbeschädigung – weiter ermittelt.
Das sagt ÖVP dazu
Die ÖVP holte ihren Mitarbeiter dennoch aus dem Urlaub zurück, obwohl noch Ermittlungen gegen ihn laufen. Arno M. war etwa bei Sebastian Kurz‘ großer Auftakttour durch die Bundesländer dabei, denn „das Kartenhaus der Skandalisierung ist in sich zusammengebrochen“, erkärte ein ÖVP-Sprecher gegenüber „Profil“. Die aber weiterhin noch laufenden Ermittlungen wurden offenbar nicht kommentiert.