Wien Modern
Wien Modern: Das
war die Eröffnung
Ein "unbalanciertes Orchester" untersucht ohne Maestro das Nichts - Wiener Philharmoniker eröffneten das Festival im Wiener Konzerthaus
Der Platz des Dirigenten blieb leer, gespielt wurde kein einziger Ton und trotzdem waren die Wiener Philharmoniker im großen Saal des Wiener Konzerthauses aktiv. In der Tat: Man führte ein Werk der Stille auf, "4,33", eine der berühmtesten Schöpfungen des amerikanischen Komponisten John Cage. Der Titel bezieht sich auf die Aufführungsdauer. 4 Minuten und 33 Sekunden sind die Musiker auf der Bühne präsent, ohne aber eine einzige Note zu spielen. Jeder der drei Sätze ist mit "tacet" ("schweigt") überschrieben. Die Musik schweigt, während die Geräusche, die zwischen den Tönen sonst auch den Raum erfüllen, wie das Husten im Publikum, das Umblättern der Noten das Eigentliche sind. So war es auch, im letzten Drittel meldete sich auch noch ein Zwischenrufer aus dem Publikum.