Erste Flut-Schäden
in Kärnten

Hochwasser und Überschwemmungen erwartet - Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft

Starkregen und Sturmböen haben in Südkärnten erste Schäden angerichtet. Da der Regen noch zunehmen soll, werden Hochwasser und Überschwemmungen erwartet. Behörden und Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft.

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In Kärnten hat am Montag in der Früh gespanntes Warten vorgeherrscht. Im Lauf der Nachtstunden waren die Pegelstände der Flüsse nicht besorgniserregend gestiegen, aber spätestens für Mittag rechneten die Meteorologen mit neuerlichen ergiebigen Niederschlägen, ein Italientief sollte in Oberkärnten erneut viel Regen bringen.

Noch Puffer

Vereinzelt war am Sonntag bereits die Gail über die Ufer getreten, an der Drau gab es vorerst durch das Absenken der Staubecken um mehrere Meter noch genügend Puffer. Die Einsatzkräfte rechneten mit einem Ansteigen der Wasserstände am Montagabend bzw. in der Nacht auf Dienstag. In Lavamünd, das vor sechs Jahren von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht worden war, wurden am Wochenende alle Vorbereitungen getroffen, um das Wasser am Eindringen in Wohnhäuser zu hindern. Montagfrüh betrug die Durchflussmenge in Lavamünd knapp unter 1.100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, ab 1.400 Kubikmeter ist mit Überflutungen zu rechnen. Die Einsatzkräfte rechneten auch für den Montagabend fix damit, dass dieser Wert überschritten würde.

Stromausfall, Fischsterben

Dazu wurden auch erneut Gewitter und teils heftige Sturmböen angesagt. Bereits am Sonntag hatten orkanartige Böen im Rosental südlich von Klagenfurt schwere Schäden angerichtet. Mehr als 1.000 Haushalte waren teilweise den ganzen Tag ohne Strom. Inzwischen konnte die Versorgung weitestgehend wiederhergestellt werden. Auch im unteren Mölltal im Bezirk Spittal rechnete man mit Überflutungen, das Staubecken Rottau bei Kolbnitz wurde vom Verbund abgelassen, im Bereich des Völkermarkter Stausees, wo die Verbundgesellschaft den Pegelstand um vier Meter abgesenkt hatte, beklagten die Fischer bereits ein Fischsterben.

Drautal-Bundesstraße wird gesperrt

Wegen des drohenden Hochwassers wird die Drautal-Bundesstraße (B100) im Bezirk Spittal/Drau ab 14.00 Uhr von Möllbrücke bis zur Osttiroler Grenze für den Durchzugsverkehr gesperrt. Das gab die Polizei am Vormittag bekannt. Ziel- und Quellverkehr bleibt vorerst möglich. Ab 17.00 Uhr wird der Zugsverkehr zwischen Spittal und Lienz eingestellt.

Die Wettersituation hat auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb. Die Bezirkshauptmannschaft Spittal/Drau entschied am Vormittag, dass sämtliche Pflichtschulen im Bezirk Spittal am Dienstag und Mittwoch geschlossen bleiben. Auch die Schulkinder in Ferlach (Bezirk Klagenfurt-Land) haben am (morgigen) Dienstag schulfrei. Ferlach war in der Nacht auf Sonntag von einem schweren Föhnsturm getroffen worden, weitere Stürme sind vorhergesagt.