Droht heimischer
Vignette das Aus?

EU setzt sich für kilometerabhängige Maut-Variante ein. Hofer strikt dagegen.

Eine Abgabe, die Autofahrer künftig zahlen müssten, je nachdem wie viele Kilometer sie gefahren sind, könnte in Zukunft die heimische Vignette ersetzen. Wenn es nach dem Willen der EU geht. Denn für diese kilometerbezogene Maut setzt sich das europäische Parlament ein. Morgen wird darüber in Brüssel beraten.

von Vignette 2017 © Bild: ASFINAG/Simlinger

Völlig neue Zeiten könnten für Autofahrer ab 2027 anbrechen, wenn die EU dies morgen beginnend in die Wege leitet. Denn dann sollen statt der 1997 eingeführten Vignette, wo zu einem Fixpreis Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen ohne Kilometerbegrenzung befahren werden dürfen, eine neue Regelung kommen. Nach dieser wird dann für die gefahrenen Kilometer bezahlt.

Aufschläge zum Beispiel für Stau-Straßen oder Siedlungsnähe

Diese soll die Abgas- und Lärmbelästigungen für Menschen und Umwelt berücksichtigen, so ein Bericht des Verkehrsausschusses im EU-Parlament, über den morgen im Plenum abgestimmt werden soll. Diese Abgabe soll dann aus einem Basisbetrag von fünf bis zehn Cent pro Kilometer und diversen Aufschlägen – von den Straßenbetreibern selbst bestimmt – bestehen. Diese Aufschläge können zum Beispiel für besonders verkehrsbelastete Strecken oder in Siedlungsnähen hinzukommen. Zudem sollen umweltfreundliche Autos bevorzugt werden.

Einheitliche Systeme

Der Sinn dahinter ist, einerseits, die Mautsysteme in Europa zu vereinheitlichen, aber auch die CO2-Emissionen zu reduzieren. Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer lehnte diese Pläne eindeutig ab, sagte er zum „Kurier“. Auch SPÖ und ÖVP kündigten an, gegen dieses Vorhaben zu stimmen. Morgen wird über diesen Vorschlag im EU-Parlament entschieden, das Ergebnis wäre aber vorerst nur eine Willenserklärung, erst dann würde der Rat aus allen Verkehrsministern mit der Sache betraut, der ebenfalls erst zustimmen müsste.