Strache will eine Art von
Ausgangssperre für Asylbewerber

Vizekanzler Heinz-Christian Strache kann sich vorstellen, Asylbewerber künftig in Kasernen unterzubringen.

von Strache fordert "Ordnung" - Strache will eine Art von
Ausgangssperre für Asylbewerber © Bild: JOE KLAMAR / AFP

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) kann sich vorstellen, Asylwerber in Wien künftig in Kasernen unterzubringen. Auch eine Art Ausgangssperre für Flüchtlinge hält der FPÖ-Obmann für denkbar, wie er im Interview mit "Wien heute" (Ausstrahlung am Donnerstag um 19 Uhr in ORF 2) erklärt.

Strache will diskutieren, in welchen Kasernen es eine "optimierte Nutzung" gibt und welche Kasernen heute "nicht ausgelastet" sind. Auch eine Ausgangssperre denkt er laut Aussendung des ORF an: "Es ist ja bereits in der Vergangenheit darüber diskutiert worden, ob es nicht so sein soll, dass ab einer gewissen Abendzeit alle wieder in der Kaserne zu sein haben. Es braucht Ordnung, so lange es ein offenes Asylverfahren gibt."

»Es braucht Ordnung«

Zuvor hatte bereits der FPÖ-Abgeordnete Johann Gudenus vorgeschlagen, Asylbewerber in Großquartiere am Wiener Stadtrand zu versorgen.

Asylwerber in Kasernen für Kunasek gerade "kein Thema

Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) will die Idee seines Parteichefs Heinz-Christian Strache, Asylwerber in Wien künftig in Kasernen unterzubringen, derzeit offenbar nicht weiterverfolgen: "Es ist in meinem Ressort im Moment kein Thema", sagte Kunasek am Freitag auf eine entsprechende Journalistenfrage am Rande der Regierungsklausur im steirischen Schloss Seggau.

Kritik von Seiten der SPÖ

"Es ist ein unglaubliches politisches Armutszeugnis, wenn man gar nicht erst versucht, Menschen, die zu uns kommen, ein eigenständiges Leben zu ermöglichen, sondern sie einfach nur wegsperren möchte", reagierte der Wiener Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky auf die Idee von FPÖ-Vizekanzler Strache, Flüchtlinge in Kasernen unterzubringen.

Das Wort "integrieren" habe die FPÖ ohnehin nie verstanden, "denn es wird einfach durch 'internieren' ersetzt", so Czernohorszky. "Das offenbart ein erschreckendes Menschenbild - Flüchtlinge sind für die Bundesregierung wie es scheint in erster Linie Verbrecher, die es einzusperren gilt."