Wohl kein Video der letzten Jahre erreichte mehr Aufmerksamkeit als der „Superwoman“-Spot der ÖVP Tirol Frauen. Die eigentliche Intention war es auf die vielfache Belastung von Frauen hinzuweisen. Heraus kam aber ein peinlicher Spot, der eine Frau im BH zeigt die ihrem Gatten, die Füße massiert, während dieser Bier trinkt und im Unterhemd am Bett entspannt. Nach einem Aufschrei der Kritik entschuldigte sich die ÖVP. Das Internet vergisst jedoch nie.
Die Superwoman hat scheinbar auch die Liste von Fritz Dinkhauser inspiriert. Dieser kandidiert selbst nicht mehr aber seine Mitstreiter versuchten mit einem kuriosen Video die nunmehr reduzierte Aufmerksamkeit zu erhöhen. Das ist zwar gelungen aber der Protest war so groß, dass das Video schließlich vom Netz genommen wurde. Ausschnitte kann man beispielsweise hier ansehen.
"Aber flott"
Hannes Gschwentner ist inzwischen politisch Vergangenheit. Doch im Internet treibt der ehemalige SPÖ-Landesrat weiterhin sein Unwesen. Mit einem, wenn nicht dem, schlechtesten Wahlspot den die SPÖ jemals produzierte, versuchte Gschwentner 2008 bei den Wahlen „aber flott“ zu punkten. Für die SPÖ wurde es ein historisches Desaster und auch das Video ist wohl nur als solches zu bezeichnen.
Toni Mattle muss man nicht wirklich kennen, wenn man nicht aus Tirol kommt. Es sei denn man hat sein Wahlvideo gesehen. Denn der Spitzenkandidat des Bezirks Landeck für die Wahlen 2008 wurde vor allem mit seinem Wahlvideo bekannt. Einiges ist dabei für Nicht-Tiroler unverständlich aber der Inhalt im Grunde schnell erklärt: Mattle ist am Weg durch Landeck zu sehen, wo er auf zahlreiche, als Bürger getarnte ÖVP-Mitarbeiter trifft, , die mehr schlecht als recht versuchen, ihre Begeisterung für Toni Mattle in Worte zu fassen.
Fast schon eine Weihnachtsgeschichte erzählte der ÖVP-Klubobmann Josef Geißler. Die Schönheit des Zillertals hatte es ihm so angetan, dass er voller Begeisterung über die Sterne und die Schönheit des Tales ins Schwärmen kam. „Dein Wort in Gottes Ohr“, kann man dazu nur sagen. Gut, dass für dieses Video mit der TIWAG-Tochter „Wasser Tirol“ ein zahlungskräftiger Sponsor für das Video gefunden wurde.
Kleine Parteien, schlechte Videos
Bekannter als Konrad Plautz ist wohl kein Abgeordneter des Tiroler Landtages. Der ehemalige Schiedsrichter, der schon einmal öffentlich erklärte, nicht auf „Negermusik sondern auf Schlager“ zu stehen, blamierte sich auch im Internet. 2008 kandidierte er für die ÖVP und schaffte es dabei, den Text für das Video besonders „begeistert“ vom Telepromter abzulesen. Manch ein Volksschüler der das Lesen übt, zeigt dabei wohl mehr Elan und Talent.. Aber ihn machte das immerhin zum YouTube-Star.
Tief in die Puppenkiste haben diesmal die Grünen Tirol gegriffen.
Aber auch kleine Parteien können mit ihren Videos „überzeugen“. Die ÖVP-Abspaltung „Für Tirol“ produzierte für den aktuellen Wahlkampf dieses skurrile Video.
Aber auch noch viele andere, denn ein skurriles Video scheint nicht zu reichen.