Das Jahr der Kleinparteien

So viele Listen wie noch nie versuchen in den Landtag in Innsbruck einzuziehen

Auch Kleinparteien und Newcomer wollen es bei der Landtagswahl am 28. April in Tirol wissen. Mit elf Listen insgesamt treten so viele an wie noch nie. Neben dem bereits im Landtag mit zwei Mandaten vertretenen Fritz Gurgiser wollen es auch das Team Stronach, "vorwärts Tirol", "für tirol", die Piraten und die KPÖ wissen. Freilich sind die Chancen auf einen Einzug ungleich verteilt.

von Zentrale von "Vorwärts Tirol" © Bild: APA/Robert Parigger

Schenkt man den jüngsten Umfragen Glauben, dürfen sich derzeit nur das Team Stronach und die Gruppierung rund um die Ex-Landesräte Hans Lindenberger (früher SP) und Anna Hosp (früher VP), "vorwärts Tirol", berechtigte Hoffnungen auf einen Einzug machen. Für den Transit-Rebellen Gurgiser könnte es bereits eng werden. Das Landesparlament verwehrt bleiben dürfte den Umfragen zufolge der Liste "für tirol", den Piraten und der KPÖ.

Am turbulentesten ging es bisher beim Team Stronach zu. Wurden zunächst drei Listen unter dem Namen des Austrokanadiers bei den Kreiswahlbehörden eingereicht, entschied die Wahlbehörde nur jene des ursprünglichen, dann zwischenzeitlich abgesetzten Landesobmannes Hans-Peter Mayr zuzulassen. Bei einem Gespräch in Innsbruck zwischen Stronach und seinen mehr oder weniger gewollten Listen beschloss der austrokanadische Milliardär aber dann doch, Mayr zu unterstützen. Künftig werde man unter "Liste Stronach-Mayr" auftreten.

Die Liste "vorwärts Tirol", die von der Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) unterstützt wird und auf der sich einige ehemalige VP-Mandatare wiederfinden, rangiert in den Umfragen bei rund zehn Prozent. Vor allem im Tiroler Außerfern (Bezirk Reutte), der Heimat von Ex-VP-Landesrätin Hosp, werden der neuen Bewegung gute Umfragewerte nachgesagt.

für tirol und KPÖ

Die Liste "für tirol" setzt sich aus dem Ex-Wirtschaftsbündler Patrick Pfurtscheller und dem freien LAbg. Walter Gatt zusammen. Gatt wurde nach einem angeblichen Putschversuch gegen FP-Obmann Gerald Hauser im Jahr 2009 aus der Partei ausgeschlossen. Pfurtscheller konnte den "wilden" Mandatar schließlich vor wenigen Wochen für seine Gruppierung gewinnen.

Nach ihrem Wahlerfolg bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl 2012 wurden die Piraten in Tirol schnell vom Parteienalltag eingeholt. Nach Querelen wurde Innsbrucker Gemeinderat Alexander Ofer ausgeschlossen und die Piraten in Tirol neu begründet. Das Antreten bei der Landtagswahl schafften die Polit-Freibeuter in den Bezirken Innsbruck, Innsbruck-Land und Schwaz. Als Spitzenkandidatin geht die 35-jährige Innsbruckerin Irene Labner ins Rennen.

Die KPÖ hingegen ergatterte in allen Bezirken bis auf Landeck die nötigen Unterstützungserklärungen. Umfragen sehen die Kommunisten mit ihrem Spitzenkandidaten Roland Steixner - wie auch beim Urnengang 2008 - bei rund einem Prozent der Stimmen. Damit würden sie den Einzug aber klar verfehlen.

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