Kärnten hat sich für
Sachpolitik entschieden

Der Erdrutschsieg der SPÖ bei der Landtagswahl in Kärnten zeigt den Wunsch der Wähler nach sachlicher Politik.

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Kommentar - Kärnten hat sich für
Sachpolitik entschieden

Dass Türkis/Blau mit zusammen zirka 38 Prozent nicht annähernd in Klagenfurter Regierungsreichweite kam, ist für die Bundeskoalition und Bundeskanzler Sebastian Kurz eine Niederlage. Immerhin hatte man offen mit einem Sieg über den SPÖ-Landeschef Peter Kaiser spekuliert. Und Sebastian Kurz war optisch stärker präsent als der lokale Spitzenkandidat.

Auf Kärnten selbst fokussiert ist der Ausgang dieser Landtagswahl eine überaus klare Entscheidung zu Gunsten sachlicher Politik. Denn Kaiser hat sich vor allem darauf konzentriert, die ruinösen Folgen des Hypo-Alpe-Adria-Skandals zu begrenzen und das Land über Wasser zu halten. Das ist eine bravoröse Leistung.

Die Grünen wären auch ohne den Glawischnig-Wechsel zum Glückspielkonzern Novomatic aus dem Landtag geflogen. Sie haben dilettantisch agiert und sich zu Tode intrigiert. Sie werden trotzdem nicht aus der Kärntner Politik verschwinden, weil sie in den kommunalen Eingeweiden weiterhin vertreten sind.

An der Nahtstelle zwischen österreichischem Rechtspopulismus a la Jörg Haider und der italienischen Variante a la Lega Nord spielt der Ausgang der Kärntner Wahlen zweifellos eine Rolle. Die oberitalienischen Ergebnisse werden weitere Aufschlüsse ermöglichen.
Dass man in Wien und speziell im ORF der politischen Landschaft im Süden zu wenig Bedeutung zumisst, zeigt die Themenentscheidung für „Im Zentrum“ (Thema "Gebühren") – man verdoppelte am Sonntagabend die „Servus“-Debatte sogar personell. Das bessere Wahl-Spezial gab es auf ATV.