Was bedeutet
der Begriff Heimat?

Der Geburtsort, die Sprache oder doch nur ein Gefühl? Wir haben nachgefragt.

Heimat. Ein nicht ganz einfacher Begriff, ideologisch aufgeladen und verkitscht, so dass sogar Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seinem Wahlkampf versuchte, ihn wieder positiv zu besetzen. Doch was bedeutet Heimat eigentlich für die ÖsterreicherInnen? News.at hat nachgefragt – und das ist das Ergebnis.

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Schwierige Frage - Was bedeutet
der Begriff Heimat?

Heimat ist ein „Land, Landsteil oder Ort, in dem man [geboren und] aufgewachsen ist oder sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt (oft als gefühlsbetonter Ausdruck enger Verbundenheit gegenüber einer bestimmten Gegend)“. So lautet die Beschreibung, die im Duden unter dem Begriff zu finden ist.

Doch muss Heimat an einen bestimmten Ort gebunden sein, kann es nicht etwa auch dort sein, wo die einem verbundenen Menschen sind oder wo das Herz zuhause ist („Home is where the heart is“).

Oder ist der Begriff überhaupt schon zu negativ behaftet, um ihn überhaupt noch mit etwas schönem in Einklang bringen zu können?

Mehr als nur ein Faktor

Diese Fragen haben wir den News.at-Usern in unserer großen Heimat-Umfrage gestellt und das Ergebnis zeigt, dass Heimat vor allem eines ist und zwar nicht nur ein einziger Faktor. So haben die Probanden zumeist die Mehrfach-Antwortmöglichkeiten genutzt und in den meisten Fällen drei oder mehr Antworten angekreuzt.

"Home is where your heart is"

Die häufigsten Stimmen entfielen auf die Antwort, Heimat sei dort, wo das Herz zuhause ist, „wo ich leben möchte, wo ich mich wohl fühle und geborgen“. Somit sieht etwas mehr als die Hälfte die Heimat nicht an einen konkreten Ort gebunden. Im Gegensatz dazu entfielen die zweithäufigsten Stimmen auf „das Land, in dem ich geboren wurde“. Hier ist der Terminus also rein an die Örtlichkeit gebunden, dicht gefolgt von der „drittplatzierten“ Antwort, die Heimat sei dort, wo der/die PartnerIn/Gatte/Gattin und die Kinder sich befänden.

Ebenfalls sehr oft genannt wurde „das Elternhaus“ als Inbegriff von Heimat und „die Gegend, in der ich mich fast blind auskenne, wo meine Freunde wohnen, wo mich der Supermarktkassier kennt“, die jedoch nicht der Geburtsort sein muss.

Nicht zu negativ beladen

Eine zu negatives Gefühl, so dass mit dem Begriff gar nichts mehr anzufangen sei, empfindet jedoch nur ein winziger Bruchteil von gerade einmal zwei Prozent aller Befragten, auch unklaren, „schwammigere“ Aussagen wie Heimat sei „eher ein Gefühl, ein Geschmack, ein Geruch“ oder „eine Erinnerung an früher“ wurde kaum zugestimmt.

So wichtig ist "Tracht, Schnitzel und Blasmusik"

Interessant ist auch, dass für das Heimat-Gefühl nur bei einem Drittel (jeweils 28 Prozent) die eigene Sprache sowie die Tatsache, dass es dort Menschen gibt, deren Werte geteilt werden, beitragen. "Tracht, Schnitzel und Blasmusik" gehört übrigens 16 Prozent der Befragten zur Heimat dazu.