Coronavirus: Anschober sieht Grippe weit dramatischer

Gesundheitsminister verweist auf 190.000 Infektionen in Österreich - Kritisiert geringe Durchimpfungsrate

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sieht angesichts der wenigen Coronavirus-Fällle in Europa zwar weiterhin erhöhte Sorgfalt geboten, aber "keinen Grund zur Panik". Vor dem Ministerrat am Mittwoch verwies Anschober darauf, dass es in Österreich noch keine einzige bestätigte Coronavirus-Infektion gebe, dafür aber 190.000 Grippefälle in dieser Saison.

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Erkrankungen - Coronavirus: Anschober sieht Grippe weit dramatischer

Damit seien von der Grippe in Österreich "viel, viel, viel mehr" Menschen betroffen, als vom Coronavirus in ganz Europa, betonte Anschober. Trotzdem kritisierte der Gesundheitsminister, dass die "Durchimpfungsrate" bei der Grippe nur acht Prozent der Bevölkerung betrage. Anschober will daher im Zusammenhang mit dem geplanten elektronischen Impfpass auch den "Selbstschutz" durch die Grippeimpfung propagieren.

Krankenhaus-Patienten gebeten, Masken zu tragen

Aufgrund der Grippewelle werden in den acht Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) Patienten mit Husten oder Schnupfen derzeit gebeten, Schutzmasken zu tragen. Die Masken, die normalerweise bei Operationen verwendet werden, können beim Ambulanzschalter geholt werden. Grund ist die Hochzeit der Influenza bzw. auch im Hinblick auf das Coronavirus, sagte Sprecher Markus Pederiva und bestätigte damit Medienberichte.

Damit sollen Patienten in den Wartebereichen nicht mit einer Tröpfeninfektion angesteckt werden. Dabei handelt es sich nicht um eine Pflicht, sondern um eine Bitte, die an die Patienten mit Symptomen gerichtet wird. Zur Information hängen Plakate an den Eingängen der acht KAV-Spitäler AKH, Rudolfstiftung, Kaiser-Franz-Josef-Spital, Wilhelminenspital, Krankenhaus Hietzing, Krankenhaus Nord-Klinik Floridsdorf, Sozialmedizinischen Zentrum (SMZ Ost) und Otto-Wagner-Spital. Masken sind in den Krankenhäusern genügend vorhanden, versicherte Pederiva.