Erdbeben in Nordkorea
sorgt für Anspannung

Das Erdbeben in Nordkorea hatte nach Einschätzung von Atomtestbeobachtern der UNO vermutlich eine natürliche Ursache. Angesichts der Eskalation zwischen den USA und Nordkorea im Atomstreit konnte ein weiterer Nukleartest durch das nordkoreanische Regime aber noch nicht ausgeschlossen werden.

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Konflikt - Erdbeben in Nordkorea
sorgt für Anspannung

"Die beiden seismischen Aktivitäten waren wahrscheinlich nicht menschengemacht", teilte der Vorsitzende der in Wien ansässigen Vorbereitenden Kommission zur Bildung der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO Prep Comm), Lassina Zerbo, am Samstag über Twitter mit. Die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Befürchtungen über erneuten Atomtest

Die Erdstöße am Samstag hatten Befürchtungen über einen erneuten Atomtest Nordkoreas geweckt. Die chinesische Erdbebenwarte hatte erklärt, die Erschütterungen seien möglicherweise von einer Explosion verursacht worden.

Auch das südkoreanische meteorologische Institut teilte mit, man gehe von einer natürlichen Ursache für das Beben aus. Das Institut gab die Stärke mit 3,0 an. Das Beben habe sich im Gebiet von Kilju in der nordkoreanischen Provinz Nord-Hamgyong ereignet, hieß es. Die sechs bisherigen Atomtests Nordkoreas wurden auf dem Gelände Punggye-ri in der Provinz Nord-Hamgyong durchgeführt.

Der Nordkorea-Konflikt hatte sich am Freitag zuletzt zugespitzt, nachdem Nordkorea als Reaktion auf kriegerische Töne von US-Präsident Donald Trump mit dem möglichen Test einer Wasserstoffbombe über dem Pazifik drohte. Ob Nordkorea tatsächlich über eine Wasserstoffbombe verfügt, ist zurzeit allerdings unklar. Es behauptet, bereits zweimal eine solche H-Bombe getestet zu haben.

China strafft die Sanktionen

Als Konsequenz aus den andauernden Raketen- und Atomtests Nordkoreas hat China unterdessen eine Drosselung der Ölexporte nach Nordkorea angekündigt. Wie das Handelsministerium in Peking am Samstag mitteilte, werde China die Lieferungen von raffinierten Ölerzeugnissen an Nordkorea ab dem 1. Oktober zurückfahren. Zudem werde ein Einfuhrverbot auf Kleidung verhängt, die in Nordkorea produziert wurde.

Mit der Ankündigung setzt Peking Sanktionen der Vereinten Nationen um. Der UNO-Sicherheitsrat hatte die neuen, noch schärferen Strafmaßnahmen nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas verhängt..