Fahren auf Eis und Schnee

Grenzen ausloten: Was bei winterlichen Fahrbedingungen zu beachten ist

Schnee, Glatteis, Matsch - rutschiger Untergrund fordert auch geübte Autofahrer. Fahren auf Schnee und Eis zählt zu einer der größten Herausforderungen. So ereigneten sich von Jänner bis Dezember 2011 in Österreich insgesamt 1.310 Unfälle bei winterlichen Fahrbedingungen, so der ÖAMTC. Wie man sich bei extremen Bedingungen verhält, lernt man bei diesen speziellen Schnee- und Eistrainings. Nur durch das Erleben anspruchsvoller Situationen lässt sich das Handling bei winterlichen Verhältnissen verbessern und der Fahrer bekommt durch Übung mehr Sicherheit.

von
© Video: NEWS.AT

Geübt wird das richtige Verhalten auf speziell präparierten Schneepisten. Daher gibt es neben Slalom- und Kurvenfahren mit Unter- und Übersteuern auch Brems- und Ausweichmanöver. Fachkundige Instruktoren erklären den Teilnehmern, wie sich front-, heck- oder allradangetriebene Fahrzeuge auf Schnee und Eis verhalten, welche Bedeutung gute Reifen haben, wie Fahrassistenzsysteme eingreifen und wo es trotz High-Tech-Ausstattung noch Aufholbedarf gibt.

"Gas, Gas weg, einlenken und halten", kommt das Kommando von Fahrinstruktor Hans Schachinger. Auf der Eis- und Schneebedeckten Rundpiste im verschneiten ÖAMTC Fahrtechnik Winterzentrum Semmering/Stuhleck wird die Fahrzeugbeherrschung auf Schnee und Eis geübt. Das Auto driftet um die Kurve, schlittert am blanken Eis dahin, knapp vor der Schneewand ist es wieder unter Kontrolle.

© NEWS.AT Fahren auf Schnee und Eis

Driften erlaubt, Pirouetten auf Eis und Schnee drehen, über- und untersteuern, die eigenen Grenzen und die des Fahrzeugs ausloten und auch überschreiten: Genau das steht beim Land Rover Winter Driving am Programm. Es wird gerutscht, Gas gegeben und gegengelenkt, Schnee fliegt durch die Luft. Wenn das Heck ausbricht, das Auto über das blanke Eis Richtung Schneewand schlittert, der Lenker es jedoch kurz vor dem Anprall wieder unter Kontrolle bekommt: Dann sind die Instruktoren zufrieden.

Verschiedene Fahrübungen

Die Fahrübungen bestehen aus Slalomfahren, Brems- und Ausweichmanöver. Mit bis zu 60 km/h auf Hindernisse zu rasen, bremsen, Haken nach links oder rechts schlagen, Fahrzeug stabilisieren. Geübt wird mit und ohne elektronische Fahrhilfen, beispielsweise das Stabilitätsprogramm (DSC) deaktiviert, die verschiedenen Programme - Schnee, Sand, Straße - gewechselt.

© Land Rover Richtiges Verhalten ist besonders wichtig

Handlingkurse mit mehreren Schlüsselstellen werden gemeistert, Fahrdynamik im höheren Geschwindigkeitsbereich trainiert. Immer wieder landen die bis zu 2.500 Kilogramm schweren Fahrzeuge im Tiefschnee, Räder drehen durch und die Autos müssen geborgen werden. Der Blick muss immer in die gewünschte Fahrtrichtung gehen, erklärt der Fahrinstruktor. Eine alte Faustregel lautet: Wohin man blickt, dorthin lenkt man auch.

Das Programm wird individuell an jedes Fahrkönnen angepasst und mit jeder Runde wird der Umgang mit den allradbetriebenen Fahrzeugen sicherer. Am Trainingsgelände ist austoben erlaubt, auf der Straße Vorsicht geboten. "Besser ein feiger Hund als ein toter Löwe", bringt es Instruktor Hans Schachinger auf den Punkt. Im Vordergrund steht jedoch der Fahrspaß.

Kommentare