Fritz Weizsäcker wurde
während Vortrag getötet

Sohn des früheren deutschen Bundespräsidenten während eines Vortrags erstochen

In einer Berliner Privatklinik ist der Chefarzt Fritz von Weizsäcker während seines Vortrags zur Fettleber erstochen worden. Laut einer Polizeisprecherin wurde er am Dienstagabend plötzlich von einem Mann angegriffen. Zu dem Vortrag waren etwa 20 Zuschauer gekommen.

von Schreckliche Bluttat - Fritz Weizsäcker wurde
während Vortrag getötet © Bild: iStock images

Ein Mann aus dem Zuschauerraum - es soll sich um einen Polizisten gehandelt haben, der privat dort war - soll dazwischen gegangen und dabei selbst schwer verletzt worden sein. Der 59-jährige von Weizsäcker starb noch vor Ort. Der Tatverdächtige wurde festgenommen.

Mehrere Menschen aus dem Publikum halfen laut Polizei, den Täter festzuhalten und der Polizei zu übergeben. Eine Mordkommission nahm Ermittlungen auf. Experten untersuchten den Tatort. Der Vorfall ereignete sich gegen 18.50 Uhr in der privaten Schlosspark-Klinik in der Nähe des Charlottenburger Schlosses. Fritz von Weizsäcker war nach Stationen in Freiburg, Boston und Zürich seit 2005 Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I an der Schlosspark-Klinik.

Vortrag zum Thema Fettleber

In der Klinik gibt es laut Website regelmäßig Veranstaltungen, die sich in der Regel an interessierte medizinische Laien wenden, die etwas über Erkrankungen, deren Diagnose und Therapiemöglichkeiten erfahren möchten. Für Dienstagabend war von Weizsäckers Vortrag zum Thema Fettleber angesetzt ("Fettleber – (K)ein Grund zur Sorge?").

Deutsche Regierung entsetzt

Die deutsche Regierung hat bestürzt auf die Tötung des Mediziners Fritz von Weizsäcker reagiert. Dies sei "ein entsetzlicher Schlag für die Familie von Weizsäcker", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. "Die Anteilnahme der Bundeskanzlern und der Mitglieder der Bundesregierung insgesamt geht an die Witwe und die ganze Familie."

Auch ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, der tödliche Messerangriff auf von Weizsäcker sei "mit Entsetzen" zur Kenntnis genommen worden. Zu möglichen Schutzmaßnahmen für Angehörige früherer Bundespräsidenten wollte er auf Nachfrage keine Angaben machen. Fritz von Weizsäcker, Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, war am Dienstagabend während eines Vortrags in der Schlosspark-Klinik im Berliner Stadtteil Charlottenburg erstochen worden. Die Polizei nahm einen 57-jährigen Tatverdächtigen fest.

Verdächtiger psychisch krank

Der Angreifer des Berliner Chefarztes Fritz von Weizsäcker hat nach Erkenntnis der Ermittler im Wahn gehandelt. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mitteilte, will sie nach einer psychiatrischen Untersuchung des 57-jährigen Tatverdächtigen dessen Unterbringung beantragen. Der Verdächtige soll von Weizsäcker am Dienstag während eines Vortrags mit einem Messer tödlich verletzt haben.

© imago/Lichtgut Sein Vater Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (Bild) starb im Alter von 94

Die Klinik im Detail

Die Klinik liegt am Schlosspark Charlottenburg. Sie hat nach Angaben auf ihrer Website rund 340 Betten. Es gibt Fachabteilungen unter anderem für Ästhetisch-Plastische Chirurgie, Neurologie, Orthopädie, Psychiatrie und Innere Medizin (Gastroenterologie und Kardiologie).

Seine Karriere als Mediziner

Von Weizsäcker hatte eine lange Karriere als Mediziner hinter sich. Nach Stationen in Freiburg, Boston und Zürich war er seit 2005 Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I an der Schlosspark-Klinik. Von Weizsäckers Vater Richard von Weizsäcker (1920-2015) war von 1984 bis 1994 Bundespräsident der Bundesrepublik, zuvor Regierender Bürgermeister von Berlin.

Von Weizsäckers Vater Richard von Weizsäcker war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Er starb am 31. Jänner 2015.