Missbrauchsverdacht
im Bezirk Gänserndorf

Im Bezirk Gänserndorf ist ein Kommunalpolitiker wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs Unmündiger festgenommen worden.

von Weitere Opfer möglich - Missbrauchsverdacht
im Bezirk Gänserndorf © Bild: shutterstock

In den Ermittlungen wegen Missbrauchsverdachts gegen einen inzwischen aus der Partei ausgeschlossenen ÖVP-Stadtrat aus dem Bezirk Gänserndorf wird laut Friedrich Köhl von der Staatsanwaltschaft Korneuburg geprüft, ob es weitere Opfer gibt. Außerdem werden sichergestellte Datenträger ausgewertet. Die Anklagebehörde hat die U-Haft für den Weinviertler beantragt.

»Es besteht der Verdacht, dass es weitere Opfer gibt«

Gegen den Mann werde wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen ermittelt, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Die Strafdrohung beträgt bis zu zehn Jahre Haft. Ein Bursch, der im Tatzeitraum noch nicht 14 Jahre alt war, belaste den Mann. Laut Medienberichten hat sich der Minderjährige seinen Eltern anvertraut, die Anzeige erstatteten.

"Es besteht der Verdacht, dass es weitere Opfer gibt", sagte Köhl. Das gelte es nun zu klären. Neben dem mittlerweile 14-Jährigen soll es Medienberichten zufolge bis zu zwölf mögliche weitere Opfer geben. Diese soll der Niederösterreicher mit Computerspielen und Naschereien in seine Wohnung gelockt haben.

Der Verdächtige wurde am Donnerstag festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft beantragte U-Haft wegen Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr. Die 48-Stunden-Frist, in der das Gericht darüber entscheiden muss, läuft bis Samstag. Der Beschuldigte machte gegenüber der Polizei laut Medienberichten keine Angaben.

Die ÖVP zog nach Bekanntwerden des Falls am Donnerstagnachmittag sofortige Konsequenzen. "Die betreffende Person ist kein Mitglied mehr", hieß es.