Coronavirus - 5 neue
Verdachtsfälle in Österreich

In Österreich gibt es fünf neue Coronavirus-Verdachtsfälle. In einigen davon gab es bereits Entwarnung

von Virus - Coronavirus - 5 neue
Verdachtsfälle in Österreich © Bild: Loic VENANCE / AFP

Fünf neue Coronavirus-Verdachtsfälle hat das Gesundheitsministerium Montagvormittag für Österreich bekannt gegeben. Drei wurden aus Niederösterreich gemeldet, einer aus Tirol und einer aus der Steiermark. Bei Letzterem gab es bereits gegen Mittag Entwarnung. Nun wurde auch hinsichtlich der Verdachtsfälle in Niederösterreich entwarnt.

Der Verdachtsfall in der Steiermark konnte ausgeschlossen werden. Eine Test verlief negativ, wie von der Landessanitätsdirektion mitgeteilt wurde. Falls doch Verdachtsfälle und gar Erkrankungen auftreten, würden Patienten mit einer Viruserkrankung in die Infektiologie des LKH Graz-West gebracht. Ebenso negativ verliefen die bei den Patienten im Landesklinikum Mödling durchgeführten Tests, wie Bernhard Jany von der Landeskliniken-Holding mitteilte.

Verdachtsfall in Tirol

Bei dem Verdachtsfall in Tirol handelt es sich um einen Mann aus dem Bezirk Kufstein, der sich vom 16. bis zum 19. Jänner in China rund 1.000 Kilometer westlich von Wuhan aufhielt und nach seiner Rückkehr Ende Jänner grippeähnliche Symptome aufwies, wie das Land mitteilte. Deshalb würden sicherheitshalber aktuell behördliche Abklärungen stattfinden. "Mittlerweile geht es dem Mann schon wieder deutlich besser. Dennoch wurden umgehend alle notwendigen Abklärungsschritte eingeleitet", erklärte Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber. Am Sonntag wurden im Bezirkskrankenhaus Kufstein Blut- und Abstrichproben entnommen, die sich nunmehr auf dem Weg nach Wien befinden. Dort würden sie am Virologischen Institut untersucht. "Wir rechnen mit den Ergebnissen spätestens im Laufe des morgigen Tages", so Katzgraber, der einmal mehr betonte, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gebe. Der Mann sei vorsorglich dazu aufgefordert worden, sich häuslich zu isolieren.

Eine Erkrankung am Coronavirus sei in diesem Fall wenig wahrscheinlich, hieß es. Dies sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass im Bereich des Aufenthaltsortes des Erkrankten eine äußerst geringe Fallzahl an Erkrankungen bekannt sei. Vorsorglich würden nun aber bereits enge Kontaktpersonen identifiziert.

Neuer Verdachtsfall in Villach

In der Kärntner Bezirksstadt Villach ist am Montag ein neuer Coronavirus-Verdachtsfall gemeldet worden. Wie das Land Kärnten zu Mittag in einer Aussendung mitteilte, handelt es sich bei dem Betroffenen um einen Villacher, der am 18. Jänner aus China zurückgekehrt war und jetzt grippeähnliche Symptome hat.

Laut Informationen der Landessanitätsdirektion wird noch am Montag ein Abstrich bei dem Mann gemacht und zur Analyse nach Wien geschickt. Mit einem Ergebnis ist frühestens am (morgigen) Dienstag zu rechnen. Der Villacher bleibt bis zur Abklärung in Heimquarantäne.

Rund 40 Coronavirus-Verdachtsfälle hat es bisher in Österreich gegeben. In all diesen Fällen gab es nach Tests Entwarnung.

Die Untersuchungsergebnisse der sieben österreichischen Rückkehrer aus der Corona-Hochrisikoregion Wuhan waren negativ. „Die aktuellen Testergebnisse der RückkehrerInnen geben nun Entwarnung. Das ist eine positive Nachricht für alle - ganz besonders natürlich für die Betroffenen. Wir werden aber weiterhin größte Aufmerksamkeit und Vorsicht walten lassen, bis auch der letzte Verdacht ausgeräumt werden kann", so Gesundheitsminister Anschober am Montag in einer Aussendung.

»Österreich ist bestens vorbereitet!«

"Ich möchte betonen, dass weiterhin kein Grund zur Panik besteht und wir uns der Herausforderung mit Besonnenheit und Ruhe stellen. In Österreich ist das Coronovirus bisher in keinem einzigen Fall nachgewiesen worden - bisher 47 Tests sind allesamt negativ. Wir nehmen die Sorgen der Bevölkerung aber sehr ernst und informieren laufend über nationale und internationale Entwicklungen. Die notwendigen Vorkehrungen in Österreich sind getroffen und sehr hoch, alle zuständigen nationalen und internationalen Behörden sind bestens vernetzt und organisiert. Österreich ist bestens vorbereitet!", so der Minister.

China räumt "Fehler" im Umgang mit Epidemie ein

Chinas Führung hat am Montag "Fehler" im Umgang mit der Coronavirus-Epidemie eingeräumt. Der Ständige Ausschuss des Politbüros der regierenden Kommunistischen Partei erklärte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, die Reaktion auf die Coronavirus-Epidemie habe "Fehler und Schwierigkeiten" beim nationalen Notfallmanagement offengelegt. Das System müsse daher verbessert werden.

Das Ständige Ausschuss forderte außerdem eine verstärkte Überwachung von Märkten. Der illegale Handel mit Wildtieren müsse streng verboten werden, die Behörden müssten hart dagegen vorgehen. Es wird vermutet, dass der Erreger der Lungenkrankheit auf einem Markt in der zentralchinesischen Stadt Wuhan von einem Wildtier auf den Menschen übergegangen ist. Auf dem mittlerweile geschlossenen Markt wurden außer Meeresfrüchten und Geflügel auch Tiere wie Krokodile, Schlangen und Füchse angeboten.

Staatschef Xi Jinping sagte bei der Sitzung des Politbüros, eine Eindämmung der Coronavirus-Epidemie werde einen "direkten Einfluss" auf die wirtschaftliche und soziale Stabilität Chinas "und auch auf Chinas Öffnung" haben. Angesichts der rasanten Ausbreitung des Erregers hat in China die Wut auf die Behörden immer mehr zugenommen. Vor allem den Behörden in Wuhan wurde vorgeworfen, Informationen zu dem Virus zu lange zurückgehalten zu haben.

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