Trump will neue Sanktionen
gegen Nordkorea verhängen

Offizielle Ankündigung im Laufe des Donnerstags

USA, EU und China erhöhen den Druck auf Nordkorea. Für die USA hat Präsident Donald Trump am Donnerstag Sanktionen gegen Firmen, Personen und Institutionen, die Geschäfte mit dem Land machen angekündigt - auch für ausländische Banken. Aber auch die EU-Länder habe sich auf Sanktionen geeinigt, die im Oktober formell beschlossen werden. Und Chinas Banken fahren laut Trump Finanzierungen zurück.

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Konfliktkurs - Trump will neue Sanktionen
gegen Nordkorea verhängen

In Brüssel haben sich Vertreter der EU-Mitgliedsländer auf eine Reihe weiterer Strafmaßnahmen geeinigt, die beim Treffen der EU-Außenminister Mitte Oktober offiziell beschlossen werden sollen. Zu den künftigen Sanktionen gehören ein vollständiges Verbot von Investitionen und Ölexporten sowie die Belegung weiterer nordkoreanischer Vertreter mit Einreise- und Vermögenssperren, teilte Diplomaten in Brüssel mit.

Zudem sollen Geldüberweisungen in der EU tätiger nordkoreanischer Arbeiter in ihre Heimat deutlich beschränkt werden, hieß es von Diplomaten weiter. Der Betrag soll demnach von derzeit 15.000 auf 5.000 Euro reduziert werden.

Sanktionen als Gefährdung von Kindern?

Nordkorea brandmarkte indes die Sanktionen der internationalen Gemeinschaft als Gefahr für das Leben seiner Kinder. "Die andauernde und bösartige Blockade und Sanktionen gegen Nordkorea behindern nicht nur die Bemühungen zum Schutz und zur Förderung der Kinderrechte. Sie sind auch eine ernste Gefahr für das Überleben der Kinder", sagte Nordkoreas Botschafter bei der UN in Genf, Han Tae-song, am Donnerstag. Unter anderem erschwerten die nach dem jüngsten Atomtest verschärften Strafmaßnahmen die Produktion von Nahrungsmitteln. Die Sanktionen müssten aufgehoben werden.

Die nordkoreanische Delegation wies Vorhaltungen des UN-Ausschusses für Kinderrechte zurück, wonach es in dem abgeschotteten Land Zwangsarbeit für Kinder, sexuellen Missbrauch sowie Kinderhandel gibt. Die Delegation bestritt auch die Existenz eines Kastensystems, bei dem das Maß der Loyalität zur Herrscherfamilie von Kim Jong-un für den Zugang zu medizinischer Versorgung, Nahrung und Bildung entscheidend sei.

Weniger Brennstoff für Nordkorea

Der UN-Sicherheitsrat hat wegen des nordkoreanischen Atomprogramms seit 2006 bereits neunmal Sanktionen verhängt. Mit dem jüngsten Beschluss als Antwort auf den bisher stärksten Atomtest Nordkoreas soll unter anderem die Brennstoffversorgung des Landes eingeschränkt werden.

Der Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm steht auch im Zentrum des derzeitigen einwöchigen Treffens von Staatenlenkern aus aller Welt in New York. Trump wollte am Donnerstag in New York mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in und dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe über Nordkorea sprechen. Auch wollte sich der UN-Sicherheitsrat am selben Tag auf Außenministerebene mit dem Konflikt befassen.

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