"Mauern zu bauen
ist ein Todesurteil"

Papst Franziskus hat vor verheerenden Auswirkungen von Ausländerfeindlichkeit gewarnt. "Xenophobie und Angst vor den Armen entsprechen einer populistischen Mentalität, die die Völker ihrer Souveränität beraubt", sagte der Papst in einem Interview mit der Jesuitenzeitschrift "Civiltá Cattolica", das am Mittwoch auszugsweise von der römischen Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlicht wurde.

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Kirche - "Mauern zu bauen
ist ein Todesurteil"

"Xenophobie zerstört die Einheit des Volkes, auch von Gottes Volk. Und das Volk sind wir: Diejenigen, die im selben Land geboren wurden, unabhängig davon, ob wir Wurzeln in einem anderen Ort haben oder ob es unterschiedliche Ethnien gibt", erklärte Franzsikus demnach. Der Papst warnte davor, dass man die Mischung der Völker stoppen wolle. Dabei sei der Kontakt verschiedener Menschen wichtig, auch damit neue Völker entstehen. "Mischung führt zu Wachstum und gibt neues Leben", sagte der Papst und nannte dabei das Beispiel seines lateinamerikanischen Kontinents. "Bei uns gibt es alles: Den Spanier und die Indios, den Missionar und den Eroberer, Nachkommen der Spanier und Mestizen. Mauern zu bauen, bedeutet, sich zum Tod zu verurteilen", warnte der Papst.

Seine Beziehung zu Gott habe sich nicht geändert, seitdem er 2013 zum Papst gewählt wurde, sagte Franziskus. "Ich spreche mit dem Herrn wie vorher. Und ich begehe dieselben Sünden wie vorher. Daher beichte ich alle zwei Wochen", so der Papst.