Blaues Innviertel, schwarzes Mühlviertel

Die vier Viertel Oberösterreichs wählten unterschiedlich – Die ÖVP verlor überall

Die FPÖ hat eine neue Hochburg, das oberösterreichische Innviertel. In der nördlichsten Region Oberösterreichs war sie zwar traditionell stark, doch bei dieser Wahl wählte das Innviertel auch mehrheitlich blau. 37,22 Prozent im Bezirk Braunau und sogar 38,76 Prozent im Bezirk Schärding sind absolute Höchstwerte. Nur im dritten Bezirk des Innviertels, in Ried, war die FPÖ 36,39 Prozent denkbar knapp nicht die stärkste Kraft. Die ÖVP kam dort auf 36,47 Prozent. Deutlich unter ihrem Landesergebnis blieb die FPÖ hingegen im Mühlviertel. Dort gelang es der ÖVP ihre Hochburgen zu verteidigen.

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Bezirksergebnisse - Blaues Innviertel, schwarzes Mühlviertel

Die ÖVP verlor in jedem Bezirk Oberösterreichs und in allen vier Vierteln des Landes. Trotzdem waren die Ergebnisse höchst unterschiedlich. Im Innviertel sind die Freiheitlichen die neue Volkspartei. Mit Ergebnissen deutlich über 35 Prozent gelang es ihr dort, die ÖVP als stärkste politische Kraft abzulösen. Ein ähnlich starkes Ergebnis gelang der FPÖ in Oberösterreichs zweitgrößter Stadt Wels, allerdings zu Lasten der SPÖ die dort bislang die dominierende Kraft war.

Ihre bisherige Hochburg, das Mühlviertel, konnte die ÖVP halten. In den Bezirken Rohrbach, Uhrfahr-Umgebung, Freistadt und Perg blieb die ÖVP mit Ergebnissen über 40 Prozent die stärkste Kraft. Überall außer im Bezirk Rohrbach verlor die ÖVP auch im Mühlviertel, allerdings deutlich weniger als im Landesschnitt. Schwarz dominiert blieb auch das Traunviertel mit Ausnahme der Städte Linz und Steyr, die eigentlich traditionell Hochburgen der SPÖ sind. Diesmal ging der Bezirk Steyr jedoch an die FPÖ verloren, die dort den ersten Platz von der SPÖ eroberte.

ÖVP und SPÖ verloren in allen Bezirken

Das Hausruckviertel im Zentrum Oberösterreichs etabliert sich als zweite Hochburg der FPÖ. Mit Ergebnissen deutlich über dem Landesschnitt und der Nummer 1 in Wels konnte auch hier die FPÖ deutlich stärker punkten als im Rest Oberösterreichs. Die schwächsten Ergebnisse fuhr die FPÖ hingegen im Traunviertel ein, wo die Ergebnisse bis zu fünf Prozent unter ihrem Landesschnitt lagen.
Den zweiten Platz eroberte die FPÖ von der SPÖ hingegen in jedem Bezirk außer in
In Braunau, Schärding und Wels reichte es sogar für den ersten Platz.

Die SPÖ verlor in allen Vierteln und Bezirken deutlich. Die schwächsten Ergebnisse fuhr sie im Inn- und im Traunviertel ein. Im Bezirk Rohrbach war es mit 12,31 das landesweit schwächste Ergebnis. Das stärkste Ergebnis erreichte die SPÖ in Steyr mit 28,59 Prozent. Das Ergebnis hat jedoch einen bitteren Beigeschmack. Ging dort doch der erste Platz an die FPÖ verloren.

Neos erfolgreich in Linz und Uhrfahr

Die Grünen hatten ihre schwächsten Ergebnisse im Innviertel. Die Bezirke Schärding und Braunau waren mit je 7,4 Prozent die landesweit schwächsten. Am stärksten schnitt man im Bezirk Linz ab.. Die Grünen erreichten dort 15,34 Prozent.

Die Neos scheiterten in fast allen oberösterreichischen Bezirken an der Vierprozenthürde. Nur in Urhfahr-Umgebung mit 4,38 Prozent und in Linz mit 4,55 Prozent konnte sie leicht überschritten werden.

Kommentare

Oliver-Berg

Die Analyse warum die ÖVP in den genannten Bezirken gut abschneidet ist einfach. Zum einen ein überaus hoher Anteil an Bauern und zum anderen ein überaus hoher Anteil an Unternehmern, Selbständigen, Freiberuflern, etc. Ist halt beides nicht mehrheitsfähig.

Urfahr, liebe Redaktion, Urfahr!

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