News.at hat nachgefragt und User in einer Umfrage* darüber abstimmen lassen, welche theoretische Koalitionsvariante sie bevorzugen würden. Es war ein knappes Rennen:
Rot-Blau landet auf Platz 1
Insgesamt wurde 4.764 Mal abgestimmt. Der Sieger der Umfrage ist mit einem geringen Vorsprung die Koalitionsvariante Rot-Blau. 31 Prozent der Stimmen entfielen auf die Version mit den beiden Spitzenkandidaten Christian Kern und Heinz-Christian Strache. Völlig abwegig ist eine solche Möglichkeit nicht, schließlich hat SPÖ-Chef Kern eine Zusammenarbeit mit den Blauen nicht ausgeschlossen - vorausgesetzt, es werden bestimmte Koalitionsbedingungen erfüllt.
Zumindest im Burgenland funktioniert die Koalition Rot-Blau bisher ohne größere Reibereien. Burgenlands Gesundheits- und Soziallandesrat Norbert Darabos zeigte sich im Juli 2017 von der Zusammenarbeit "positivst überrascht" und bezeichnete den Zustand als "pragmatische Partnerschaft".
Schwarz-Blau als Alternative
Auf Platz zwei landet, knapp hinter Rot-Blau, eine Koalition zwischen ÖVP und FPÖ. Rund 28,4 Prozent haben für diese Konstellation gestimmt. Ein derartiges Szenario ist höchst wahrscheinlich, sollte die ÖVP die meisten Stimmen haben. Denn Kern hat angekündigt, im Falle einer Wahlniederlage in Opposition gehen zu wollen. Als großer Koalitionspartner bliebe für Sebastian Kurz und seine Partei somit nur noch die FPÖ über.
Einer Dreier-Koalition nicht abgeneigt
Auch wenn Österreichs historisch betrachtet kein Land der Ampelkoalitionen ist - seit den 1970er Jahren dominiert die Zweier-Koalition Rot-Schwarz -, so zeigen sich die User bei dieser Umfrage einer Dreier-Koalition gegenüber nicht abgeneigt. Die Variante "ÖVP, Liste Pilz und Neos" hat es immerhin auf Platz drei geschafft. Die praktische Umsetzung dieser Koalition ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Erstens ist fraglich, ob ÖVP, Liste Pilz und die Neos gemeinsam genug Stimmen bekommen, um eine Mehrheit zu erlangen. Zweitens gebe es gewisse Animositäten zu überwinden: Neos-Chef Strolz hat zwar eine Koalition mit der ÖVP nicht ausgeschlossen, erklärte aber im Puls4-Sommergespräch, dass er auf keinen Fall mit Peter Pilz zusammenarbeiten will. Umgekehrt ist das wohl ebenfalls fraglich. Zusätzlich dürfte es schwierig werden die Vorstellungen von ÖVP und Liste Pilz unter einen Hut zu bekommen.
* Eine Mehrfach-Abstimmung war möglich. Die Umfrage erhebt nicht den Anspruch auf Repräsentativität, sondern ist lediglich als Stimmungsbarometer zu betrachten.