NÖ-Wahl: Klarer Sieg ohne Absolute

Umfragen sehen ÖVP vor der Wahl knapp unter 50 Prozent - Starke Zugewinne für FPÖ

Die bisherigen Umfragen zur Landtagswahl in Niederösterreich zeigen ein stabiles Bild. Die ÖVP wird demnach einen klaren Sieg einfahren, wenn auch die absolute Mehrheit wahrscheinlich außer Reichweite ist. Der SPÖ werden leichte Zugewinne prognostiziert. Sie dürfte sich vor der FPÖ behaupten, obwohl diese stark zulegen dürfte. NEOS und Grüne können auf den Einzug in den Landtag hoffen.

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Politik - NÖ-Wahl: Klarer Sieg ohne Absolute

Die seit November veröffentlichten Umfragen geben der ÖVP in den allermeisten Fällen 45 Prozent der Stimmen, einzelne "Ausreißer" nach oben sahen auch 47 bis 50 Prozent für die niederösterreichische Volkspartei unter Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Die absolute Mandats-Mehrheit dürfte sich damit für die Volkspartei nicht ausgehen, dafür sind voraussichtlich nahezu 50 Prozent der Stimmen nötig.

Die letzte veröffentlichte Umfrage - jene des OGM-Instituts für den "Kurier" vom vergangenen Wochenende - listete die ÖVP ebenfalls bei 45 Prozent. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer rechnet damit, dass Mikl-Leitner, die sich erstmals einer Wahl in Niederösterreich stellt, auf ein ähnliches Ergebnis wie Ex-Landeshauptmann Erwin Pröll bei seinem ersten Antreten im Jahr 1993 kommen wird (44,23 Prozent). Damit wird die neue Landesparteichefin ein Minus hinnehmen müssen: Bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2013 hatte die ÖVP mit 50,79 Prozent die Absolute gehalten.

Plus für SPÖ prognostiziert

SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl darf sich auf ein leichtes Plus einstellen. Die Umfragen prognostizieren der Sozialdemokratie zwischen 22 und 26 Prozent. 2013 musste die SPÖ mit 21,57 Prozent ihren historischen Tiefststand in Niederösterreich verdauen.

Schnabl kann zudem darauf hoffen, seine Partei noch vor der FPÖ ins Ziel zu bringen. Die Freiheitlichen dürfen sich laut Umfragen aber dennoch auf ihr wohl stärkstes Ergebnis in Niederösterreich freuen: Prognostiziert werden ihnen 16 bis 21 Prozent. FP-Spitzenkandidat Udo Landbauer würde zwar seinen Wunsch, die SPÖ zu überholen, verfehlen, das Ziel, das beste blaue Landes-Ergebnis aus dem Jahr 2008 (16 Prozent) zu übertreffen, aber erreichen. Gegenüber 2013 wird es jedenfalls ein ordentliches Plus geben: Beim letzten Urnengang erzielte die FPÖ im größten Bundesland nur 8,21 Prozent.

Talfahrt für Grüne?

Mit Verlusten müssen die Grünen rechnen, die zuletzt auf 8,06 Prozent der Stimmen gekommen waren. Laut Umfragen werden die Wahlen der Öko-Partei ein Minus zwischen zwei und vier Prozentpunkten bescheren. Mit fünf Prozent dürfte die Landtags-Hürde von vier Prozent aber geschafft werden - was für die Grünen nach dem Abschied aus dem Nationalrat im vorigen Oktober österreichweit von großer Bedeutung ist.

Die NEOS könnten mit derzeitigen Umfragewerten von vier bis fünf Prozent gleich bei ihrem ersten Antreten in NÖ den Sprung ins Landesparlament schaffen.

Sollten Grüne und NEOS aber scheitern, dann könnte die ÖVP doch noch in Nähe der absoluten Mandatsmehrheit kommen - weil dann ein niedrigerer Stimmenanteil reichen würde. Mikl-Leitner diesbezügliche Erwartungen jedoch bereits gedämpft: "Wer sich in der Gegenwart umsieht weiß, dass absolute Mehrheiten heute nicht mehr erreichbar sind", erklärte sie Mitte Jänner.

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