Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), die Österreichischen Bundesbahnen und Verkehrsminister Hubert Gorbach (B) erwarten sich von dieser Maßnahme eine wesentliche Verbesserung der Sicherheit auf "niveaugleichen" Bahnübergängen, die "nur" durch Andreaskreuz, Stopptafel und Pfeifsignale vom Zug gesichert sind und nicht durch einen Schranken oder Lichtzeichen. Entwickelt hat die Tafeln die Forschungsgesellschaft Straße-Schiene-Verkehr (FSV).
Österreich erstes Land in Europa
"Österreich ist das erste Land in Europa, das diese Maßnahme setzt." Das sagte Bernd Skoric, Leiter des Arbeitsausschusses "Eisenbahnkreuzungen" in der FSV, im Rahmen eines Experten-Hintergrundgesprächs am Dienstag der APA.
Die Unfall- und Toten-Zahlen untermauern die Maßnahme, die allein auf dem Netz der ÖBB insgesamt rund 347.000 Euro kostet: "2004 gab es 23 Tote auf Eisenbahnkreuzungen, aber nur einen bei einer Geisterfahrt auf der Autobahn", sagte Othmar Thann, Direktor des KfV. "Die Gefahr auf Eisenbahnkreuzungen ist eine, die gern verdrängt wird." Das Risiko, dort zu sterben, sei um zwölf Mal höher als bei anderen Unfällen im Straßenverkehr. Skoric: "Denn anders als sonst kann einer der beiden Verkehrsteilnehmer nicht mehr stehen bleiben: der Zug."
Kampagne soll Aufmerksamkeit erhöhen
Gerade Ortskundige würden trotz Warnhinweisen gern einfach über die betroffenen Bahnübergänge ohne Tempoverringerung drüberfahren. Thann: "Sie wiegen sich in einer falschen Sicherheit." Die nun gestartete Info-Kampagne soll dazu beitragen, die Aufmerksamkeit deutlich zu erhöhen - vor allem auch bei hörbehinderten Menschen.
Denn bei bei vielen Eisenbahnkreuzungen "muss man hören, weil man nicht sehen kann, ob ein Zug kommt", wie Skoric ausführte. Maximal 700 Meter von der Kreuzung entfernt gibt der Zug mehrere Signale ab. Diese seien nur richtig zu hören, wenn man vor dem Übergang stehen bleibt. Skoric: "Am besten ist es, sogar das Radio auszuschalten, vielleicht sogar die Fenster herunter zu lassen."
(apa)