Lebensmittelvergiftung: Hier
ist die Gefahr besonders groß

Gerade im Sommer, wenn das Thermometer tagelang Temperaturen im oberen Bereich anzeigt, ist die Gefahr, sich eine Lebensmittelvergiftung zu holen, besonders groß. Wobei manche Lebensmittel ein größeres Risiko bergen als andere. Ein Überblick.

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Geflügelfleisch

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Lange Zeit hieß es, Geflügel müsse vor dem Verkochen unter fließend Wasser abgespült werden. Heute wird vor dieser Praktik gewarnt. Der Grund: Durch das Waschen verteilen sich potenzielle Krankmacher im und um das Waschbecken herum. Möglicherweise gelangen Sie mit dem Spritzwasser auch auf andere Lebensmittel. Die Rede ist dabei vom Erreger Campylobacter, der häufig im Darm von Geflügel zu finden ist und bei der Verarbeitung auf das Fleisch selbst übertragen werden kann. Eine Infektion führt meist zu Durchfall. Auch Übelkeit und Fieber können auftreten.

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Obst, Gemüse und Salat

Anders als etwa bei Fleisch denken wir bei Obst, Gemüse und Salat nicht unbedingt an eine Lebensmittelvergiftung. Doch auch hier lauern oft ungeahnte Gefahren. Die haben ihren Ursprung entweder dort, wo die Früchte gewachsen sind, oder aber bei uns zuhause. Etwa dann, wenn wir das Grünzeug auf einem Schneidbrett zubereiten, auf dem zuvor Hühnerfleisch geschnitten wurde. So können die Erreger, die sich im Fleisch tummeln - darunter auch Salmonellen - auf Salat und Co. übertragen werden. Möglicherweise wurde aber auch das Feld, auf dem die Früchte gediehen sind, mit Tiermist gedüngt. Die Devise lautet daher: Bitte gründlich waschen!

Rohe Eier

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Oft sind es die Eierschalen, von denen ein gewisses Risiko ausgeht. Auf ihnen können Salmonellen lauern. Nach dem Hantieren mit Eiern sollte man daher immer gut die Hände waschen. Doch auch das Ei selbst, also Dotter und Eiklar, können mit Salmonellen belastet sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher auf den Genuss von Speisen, die rohes Ei enthalten, verzichten. Hierzu zählen zum Beispiel Tiramisu und Mousse au Chocolat. Immerhin: Die Zahl der Infektionen mit Salmonellen ist im vergangenen Jahrzehnt stark gesunken. Unter anderem deshalb, weil Legehennen in der EU mittlerweile gegen Salmonellen geimpft werden.

Roher Fisch

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Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 27 Fälle von Erkrankungen aufgrund von Listerien gemeldet. Acht davon gingen tödlich aus. Die Sterblichkeit liegt bei 20 bis 30 Prozent, warnen Experten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. "Der Konsument ist kaum an mit Listerien verseuchten Produkten schuld, aber die potenziell gefährlichen Waren wie Weichkäse oder roher Lachs müssen sehr kühl gelagert werden", erklären Wissenschafter gegenüber der APA. Der Kühlschrank sollte vier Grad Celsius und nicht nur zehn Grad Celsius kalt sein.

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Faschiertes

Durch das Faschieren wird die Oberfläche des Fleisches besonders groß. Für Keime bedeutet das: Mehr Platz, sich auszubreiten. Um den Krankmachern zuvorzukommen, sollte das Produkt so schnell wie möglich verbraucht werden. Am besten noch an dem Tag zu, an dem es gekauft wurde. Auf jeden Fall aber sollte man das Verbrauchsdatum einhalten. Es findet sich auf jenen Lebensmitteln, die sehr leicht verderben und schon nach kurzer Zeit eine gesundheitliche Gefahr darstellen können. Beim Verkochen werden die gefährlichsten Keime vorerst einmal abgetötet. Auf diese Weise lässt sich die Haltbarkeit - je nach Produkt - zumindest um ein paar Tage verlängern.