Die Grünen: Nichts zu gewinnen

Die grüne Parteizentrale ist nach dem langen Bundespräsidentschaftswahlkampf kräftemäßig ausgepowert.

von Renate Kromp © Bild: Ian Ehm/News

Für die Neue an der grünen Parteispitze gibt es derzeit nicht viel zu gewinnen. Der Nationalsratswahlkampf spitzt sich auf einen Zweikampf zwischen SPÖ-Chef Christian Kern und ÖVP-Chef Sebastian Kurz zu. Die Grünen werden in dieser Polarisierung wie schon so oft zerrieben werden und Stimmen an die SPÖ verlieren. Denn grüne Wähler denken oft strategisch und wenden sich – mit schlechtem Gewissen – für eine Wahl von ihrer Partei ab: Diesmal vielleicht, um einen Wahlsieg von Sebastian Kurz zu verhindern.
Dazu kommt: Mit einer bundesweit weitgehend unbekannten Kandidatin wird es schwierig, neue WählerInnen anzusprechen.

Fallen die Grünen bei der Nationalratswahl womöglich unter zehn Prozent der Wählerstimmen (in letzten Umfragen lagen sie bei 12 Prozent), beginnt die Neue jedenfalls geschwächt. Und es wird womöglich gleich wieder an ihrem Sessel gesägt.

Und die Neue hat jetzt schon ein organisatorisches Problem: Die grüne Parteizentrale ist nach dem langen Bundespräsidentschaftswahlkampf kräftemäßig ausgepowert. Etliche Kampagnenprofis sind zudem nach der Wahl zu Alexander Van der Bellen in die Hofburg gewechselt. Das schadet der Schlagkraft der Partei im anstehenden Nationalratswahlkampf.

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