Zugsunfall in Klosterneuburg:
Bergungsarbeiten im Gang

Bei dem Zugsunfall wurden nach Angaben des Roten Kreuzes und der Bundesbahnen vier Personen mittelschwer und acht weitere leicht verletzt.

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Klosterneuburg - Zugsunfall in Klosterneuburg:
Bergungsarbeiten im Gang

Nach dem Zugsunfall auf der Franz-Josefs-Bahn in Kritzendorf (Gemeinde Klosterneuburg, Bezirk Tulln) vom Vorabend haben am Samstag die Bergungsarbeiten angedauert. Eine Untersuchungskommission erhob die Ursache der seitlichen Kollision eines REX und eines Cityjets. Laut ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger waren beide Garnituren nach Wien unterwegs gewesen.

Bei dem Unfall wurden nach Angaben des Roten Kreuzes und der Bundesbahnen vier Personen mittelschwer und acht weitere leicht verletzt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften stand im Einsatz. Ein Opfer mit Kopfverletzungen wurde von "Christophorus 2" abtransportiert.

»Die Bergungsarbeiten gehen zügig voran«

Aufgrund der Kollision waren beide Garnituren aus den Gleisen gesprungen. Beim REX stürzten dem ÖBB-Sprecher zufolge zwei Waggons gänzlich um, ein dritter neigte sich zur Seite.

Klosterneuburg- Weidling - St. Andrä-Wördern

Im Unfallbereich wurden Teile der Oberleitung entfernt, um mit einem Kran arbeiten zu können, sagte Hahslinger am Samstagvormittag. "Die Bergungsarbeiten gehen zügig voran." Vorerst unklar blieb, wann zumindest ein eingleisiger Betrieb im Bereich der Unfallstelle wieder möglich sein könnte. Im Abschnitt Klosterneuburg- Weidling - St. Andrä-Wördern bestand weiterhin ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen.

Das Rote Kreuz hatte laut Sprecherin Sonja Kellner neun Notärzte (inklusive dem Mediziner an Bord von "C 2"), 21 Rettungsfahrzeuge und 60 Sanitäter nach Kritzendorf entsandt. Drei Feuerwehren rückten mit 70 Mann aus, sagte Franz Resperger vom Landeskommando. Auch ein Polizeihubschrauber wurde an die Unfallstelle beordert.

Gewerkschaft gegen Vorverurteilungen

Als "nicht angebracht, allzu vorschnell menschliches Versagen in den Raum zu stellen", hat der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Roman Hebenstreit am Samstag Spekulationen zur Kollision zweier Personenzüge vom Vorabend in Kritzendorf bezeichnet. Es müsse der Bericht der Unfallkommission abgewartet werden.

Mutmaßungen über Schuldfragen

Es dürfe nicht schon im Vorhinein zu Mutmaßungen über Schuldfragen kommen, sagte Hebenstreit in einer Aussendung. Dass auch ein technisches Gebrechen die Kollision verursacht haben könnte, sei noch nicht auszuschließen. Gleichzeitig forderte der vida-Vorsitzende eine rasche und gründliche Untersuchung der Unfallumstände durch die zuständigen Behörden.

"Wir vermuten, dass die Ursache in einem menschlichen Fehler zu suchen ist, nicht in einem technischen Gebrechen. Aber das wird in den nächsten Tagen noch verifiziert", hatte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) am Freitagabend zur APA gesagt.