KH Nord: Architekt
weist Vorwürfe zurück

Führt Verzögerungen und Kostensteigerung auf fehlenden Generalplaners zurück

Der Architekt des Wiener Krankenhauses Nord, Albert Wimmer, weist Vorwürfe, er habe Mängel in der Detailplanung zu verantworten, zurück. "Ich habe mehr als genau gearbeitet", sagte er am Dienstag im Rahmen der gemeinderätlichen Untersuchungskommission zur Causa. Die Verzögerungen beim Bau und die höheren Kosten seien vor allem darauf zurückzuführen, dass es keinen Generalplaner gegeben habe.

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Problembau - KH Nord: Architekt
weist Vorwürfe zurück

So seien wesentliche Bereiche wie die Umsetzung der Haustechnik oder die Statik, wo Fehler passiert seien, nicht unter seiner Regie gestanden, sagte Wimmer, der als Teilgeneralplaner fungierte. Die Statik habe der Krankenanstaltenverbund (KAV) direkt beauftragt, die Umsetzung der Haustechnik sei durch die örtliche Bauleitung abgewickelt worden.

"Vom Zeitpunkt der behördlichen Bewilligung 2011/2012 bis Baubeginn ist das Projekt normal gelaufen", sagte Wimmer. Mit der Aufteilung der Verantwortlichkeiten seien dann "deutliche Probleme" entstanden. "Aus meiner Sicht war die kritischste Phase 2014. Dort hat man gesehen, es läuft nicht so, wie es laufen soll."

»Habe auf der Baustelle nie eine Hektik gesehen, das ist mein Vorwurf«

Wimmer kritisierte, dass es keine klaren Ansprechpartner gegeben habe und keine Entscheidungen getroffen worden seien, was die Arbeit verlangsamt habe. "Ich habe auf der Baustelle nie eine Hektik gesehen, das ist mein eigentlicher Vorwurf." Er habe nicht erlebt, dass das KH Nord unter "wahnsinnig intensivem Fertigstellungsdruck steht", kritisierte er.

Dadurch dass er nur eine Teilbefugnis gehabt habe, habe er nicht das Pouvoir gehabt, einzugreifen, sagte Wimmer. Er habe zwar die KAV-Generaldirektion und die damalige Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) über die mangelnden Baufortschritte informiert, aber keine Antwort bekommen.

Den Vorwurf, er habe keine Expertise im Krankenhausbau vorweisen können, wies Wimmer unter anderem mit Verweis auf die Drogenstation in Kalksburg zurück. Außerdem habe er sich durch "exzessive Recherche" auf den Architekturwettbewerb vorbereitet. Als Vorbild diente etwa das Krankenhaus Klagenfurt, das kurz zuvor fertigstellt wurde. "Ich hatte bestes Wissen in meinem Team", versicherte Wimmer.

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