Mindestens 13 Tote durch Explosion beim Flughafen Kabul

Bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag außerhalb des Flughafens von Kabul hat es am Donnerstag mehrere Opfer gegeben. Ein Vertreter der Taliban sprach von 13 Toten, darunter mehrere Kinder sowie Taliban-Mitglieder.

von Extremismus - Mindestens 13 Tote durch Explosion beim Flughafen Kabul © Bild: Pablo Blazquez Dominguez/Getty Images

Der TV-Sender Al Jazeera berichtete, auch Ausländer seien unter den Opfern. Nach Auskunft eines US-Regierungsvertreters wurden Mitglieder der US-Sicherheitskräfte verletzt.

In Berlin hieß es in Sicherheitskreisen, deutsche Soldaten seien nicht betroffen. Das türkische Verteidigungsministerium berichtete sogar von zwei Explosionen außerhalb des Flughafens. Türkische Einheiten seien nicht zu Schaden gekommen.

Verletzte in Schubkarren transportiert

Wie sich der Zwischenfall auf die laufenden Evakuierungen auswirken würde, war zunächst unklar. Ein auf Twitter geteiltes Bild, das offenbar vom Inneren des Flughafengeländes aufgenommen wurde, zeigte eine große Rauchwolke. Der lokale Fernsehsender ToloNews veröffentlichte auf Twitter Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Verletzte in Schubkarren transportiert werden.

Der gut vernetzte afghanische Journalist Bilal Zarwari schrieb auf Twitter, ein Selbstmordattentäter habe sich in einer großen Menschenmenge in die Luft gesprengt. Mindestens ein weiterer Angreifer habe danach das Feuer eröffnet. Zarwari berief sich auf mehrere Augenzeugen in dem Gebiet.

US-Soldaten setzten Tränengas ein

Nach der Explosion hätten US-Soldaten an einem anderen Flughafengate Tränengas eingesetzt, um die Menschen auseinander zu treiben, sagte ein Bewohner Kabuls, der an diesem Gate war. Er schätzte, zu dem Zeitpunkt seien dort 2.000 bis 4.000 Menschen gestanden. Mehrere Frauen und Mädchen seien durch das Tränengas verletzt worden.

Westliche Sicherheitskreise hatten zuvor vor einer erhöhten Gefährdungslage rund um den Flughafen gewarnt. Es lagen demnach Hinweise vor, dass der afghanische Ableger des "Islamischen Staates" (IS) Anschläge plane. Die IS-Miliz und die Afghanistan jetzt regierenden radikalislamischen Taliban sind verfeindet.