IS-Anführer al-Baghdadi
möglicherweise tot

Russisches Ministerium: Er soll bei Luftangriff nahe Raqqa getötet worden sein

Der Anführer der IS-Terrormiliz, bekannt als Abu Bakr al-Baghdadi, könnte nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums getötet worden sein. Das russische Verteidigungsministerium prüfe Berichte, wonach er bei einem russischen Luftangriff in der Nähe der syrischen Stadt Raqqa am 28. Mai ums Leben gekommen sein könnte, teilte das Ministerium am Freitag in Moskau mit.

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Terrormiliz - IS-Anführer al-Baghdadi
möglicherweise tot

Der Tod des IS-Anführers kann nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow noch nicht eindeutig bestätigt werden. "Bisher habe ich noch keine hundertprozentige Bestätigung zur Tötung Baghdadis", sagte der russische Chefdiplomat am Freitag in Moskau der Agentur TASS zufolge.

Das US-Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben keine Information zum angeblichen Tod von Abu Bakr al-Baghdadi. "Wir haben keine Informationen, die diese Berichte erhärten würden", sagte Pentagon-Sprecher Jeff Davis am Freitag. Auch die US-geführte Koalition gegen den IS erklärte, sie könne den Tod Al-Baghdadis "derzeit nicht bestätigen". Das teilte ein Sprecher der "Operation Inherent Resolve" mit, US-Oberst Ryan S. Dillon.

Treffen mit anderen IS-Anführern

Baghdadi habe an dem Abend den Informationen zufolge an einem Treffen mit anderen Anführern des "Islamischen Staates" teilgenommen. Sie sollen Routen geplant haben, um die Stadt zu verlassen. Auch andere führende IS-Leute sollen bei dem Angriff getötet worden sein. Über verschiedene Quellen werde nun versucht, eine Bestätigung für Baghdadis Tod zu erhalten, hieß es aus dem Ministerium.

Nur selten tritt der nach Medienberichten 1971 in der irakischen Stadt Samarra geborene IS-Chef, der ursprünglich Ibrahim Awad al-Badri geheißen haben soll, in der Öffentlichkeit auf. Baghdadi hatte 2014 mit der IS-Miliz weite Teile des Iraks und Syriens erobert. Er rief dort anschließend ein "Kalifat" aus und bezeichnet sich als "Kalif Ibrahim". Dies schließt in den islamischen Tradition den Anspruch ein, Führer der gesamten muslimischen Gemeinschaft (Umma) zu sein.

Gerüchte um Tod

Lange war unklar, wie der studierte Islamgelehrte aussieht, bis er überraschend wenige Tage nach Ausrufung des Kalifats Ende Juni 2014 in einer Moschee im nordirakischen Mossul auftauchte und die Freitagspredigt hielt. Immer wieder gab es Gerüchte, er sei bei Angriffen verletzt oder sogar getötet worden. Diese stellten sich später als falsch heraus.

Die USA hatten zuletzt im Dezember 2016 ein Kopfgeld in Höhe von 25 Millionen Dollar (22,43 Millionen Euro) auf Baghdadi ausgelobt.

Kommentare

In hiesigen Asylunterkünften wird gerade getrauert und Russland verflucht.

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