Iran testete neue Mittelstreckenrakete

Rouhani: "Für die Verteidigung unserer Sicherheit brauchen wir keine Erlaubnis"

Der Iran hat nach eigenen Angaben mit Erfolg eine neue ballistische Rakete "erfolgreich" getestet. Die Rakete des Typs Khoramshahr hat nach iranischen Medienangaben vom Samstag eine Reichweite von 2.000 Kilometern und kann mehrere Sprengköpfe tragen. Die Nachrichtenagentur Tasnim veröffentlichte auch ein Video von dem Test.

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Atompolitik - Iran testete neue Mittelstreckenrakete

Präsident Hassan Rouhani hatte am Freitag bei einer Militärparade in Teheran erklärt, dass der Iran trotz der Kritik aus den USA sein Raketenprogramm fortsetzen wolle. "Wir sind für Frieden in der Region und der Welt, aber für die Verteidigung unserer Sicherheit brauchen wir keine Erlaubnis" von den USA, sagte er.

US-Präsident Donald Trump hatte in der Generaldebatte der Vereinten Nationen den Iran als "wirtschaftlich ausgelaugten Schurkenstaat" bezeichnet, der Gewalt exportiere, und mit dem Ende des Atomabkommens mit der Islamischen Republik gedroht. Man könne dieses mörderische Regime nicht so weitermachen lassen, erklärte er mit Blick auf die Kriege in Syrien und im Irak, in die sowohl der Iran als auch die USA involviert sind. Der iranische Führer Ayatollah Ali Khamenei hatte Trumps Rede als "billig, hässlich, dumm und unwahr" zurückgewiesen.

Teheran betont immer wieder, dass sein Militär- und Raketenprogramm lediglich der Verteidigung der eigenen Grenzen diene und keine Bedrohung für andere Länder sei. Außerdem seien die Raketen so konstruiert, dass sie keine Atomsprengköpfe tragen könnten. Sein Programm zur Entwicklung von Kernwaffen hat der Iran im Rahmen des internationalen Atomabkommens eingestellt.

Russland warnt die USA

Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnte in New York vor negativen Folgen eines möglichen Austritts der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran. "Das wäre ein sehr schlechtes Signal an Nordkorea", sagte er der russischen Agentur Interfax zufolge am Freitagabend in New York.

Im Westen, besonders in den USA und Israel, gibt es Sorgen wegen der iranischen Mittelstreckenraketen. Mit ihrer Reichweite könnten sie jeden Ort in Israel treffen. Außerdem wird vor allem in Israel befürchtet, dass der Iran sein Atomprogramm wieder aufnehmen könne.

Am Freitag hatte Teheran die Khoramshahr bei einer Militärparade der Öffentlichkeit vorgeführt. Dabei wurde hervorgehoben, dass die Rakete kleiner und eher als "taktische Waffe" einzusetzen sei als andere ballistische Raketen, und dass sie mehrere Ziele gleichzeitig angreifen könne. Im Gegensatz zu Lenkraketen fliegen ballistische Raketen nach dem Start ungelenkt auf einer ballistischen Flugbahn.

Kommentare

Peter Lüdin

Haben zwar reichlich Waffen jeder Art die Iraner, beim nächsten grossen Erdbeben stehen sie allerdings wieder unbeholfen wie der Esel am Berg da.

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