Erneut Tropennacht
in sechs Bundesländern

Spitzenreiter war ein weiteres Mal die Wiener Innenstadt mit 23,3 Grad

Auch in der Nacht auf Donnerstag haben die Bewohner von sechs Bundesländern tropische Temperaturen erlebt.

von
Hitze - Erneut Tropennacht
in sechs Bundesländern

An 45 der 270 Wetterstationen der ZAMG fielen die Messwerte nicht unter 20 Grad. Die Temperaturen lagen aber etwas unter jenen der Nacht davor. Am heißesten war es erneut in der Wiener Innenstadt: Dort betrug der Tiefstwert 23,3 Grad, nach 24,2 Grad in der Nacht auf Mittwoch.

Tipps: So schlafen Sie trotz Hitze gut

Der Rekord für die wärmste Nacht in Österreich liegt laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik unangefochten bei einem Tiefstwert von 26,9 Grad. Er wurde bisher zweimal gemessen, und zwar in der Nacht auf den 23. Juli 2015 und zuletzt vor fast genau einem Jahr, in der Nacht auf den 2. August 2017, beide Male ebenfalls in der Wiener Innenstadt.

Auch diese Bundesländer waren betroffen

Neben Wien haben auch Orte im Burgenland, in Nieder- und Oberösterreich sowie in der Steiermark und Salzburg eine Tropennacht verzeichnet. Kühl ist es hingegen naturgemäß auf den Bergen mit dem Brunnenkogel (3.437 Meter Seehöhe) in Tirol als kältestem Ort mit gerade einmal zweieinhalb Grad plus. Den höchsten Wert unter den Messstationen auf über 1.000 Metern erreichte der Höhenluftkurort Fischbach (Bezirk Weiz) in der Steiermark (1.034 Meter) mit 17,4 Gad.

Die stetig zunehmende Bodenversiegelung verschärfe die Belastung durch Hitze, darauf machte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aufmerksam. Laut Daten des Umweltbundesamts seien schon 2.264 Quadratkilometer der Fläche Österreichs durch Bau und Verkehr versiegelt, das entspreche der fünffachen Fläche Wiens. In Städten und Gemeinden brauche es mehr Grünflächen und Bäume entlang der Straßen, außerdem müsse die Zersiedelung gestoppt werden. "Versiegelte Flächen sind deutlich wärmer als Grünland, weil die kühlende Wirkung der Verdunstung fehlt", sagte Markus Gansterer vom VCÖ. Laut AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) gab es im Vorjahr in Österreich 586 Hitzetote, von 2003 bis 2012 seien rund 2.400 Menschen wegen Hitze gestorben.

Kinder und Tiere nicht im Auto zurücklassen

Die Hilfsorganisation der Johanniter warnte unterdessen angesichts der Wetterprognosen vor der Gefahr von Hitzschlag vor allem im Auto. Kinder, hilflose Menschen und Tiere sollten niemals zurückgelassen werden. Die Johanniter würden immer wieder zu Einsätzen gerufen, weil Kleinkinder trotz Hitze alleine im Auto geblieben waren. "Auch wenn das Kind schläft und man es nicht stören möchte, sollte man es auf jeden Fall mitnehmen", appellierte Chefärztin Gabriele Lerche an alle Eltern.

Nur durchschnittliche Saison für Wiener Bäder

Die anhaltende Hitzewelle treibt die Wiener vermehrt in die Bäder. "Wir haben jetzt doch ein bisschen aufgeholt", sagte Martin Kotinsky, Sprecher der MA 44 (Wiener Bäder). Trotzdem rechnet er für die heurige Saison höchstens mit einer durchschnittlichen Besucherbilanz. Der bisher stärkste Badetag war der vergangene Sonntag mit 84.682 Gästen.

Bis inklusive 1. August verzeichneten die Wiener Freibäder 1,57 Millionen Besucher. "Heuer müssen wir mit einem durchschnittlichen Jahr zufrieden sein", sagte Kotinsky. "Wenn der August stark wird, können wir das Vorjahr noch erreichen." Die bisherige Saison sei von vielen Wolken und Gewitterluft gekennzeichnet gewesen. Und auch wenn es derzeit heiß ist, seien oft Gewitter angesagt, was viele Menschen vom Schwimmbadbesuch abhalte. Ab Mitte August gehe dann die Badelust meist schon wieder merklich zurück.

Kommentare