"Sadistisch, grausam, unmoralisch":
Psychiater warnen vor Donald Trump

27 Experten attestieren dem US-Präsidenten Persönlichkeitsstörungen

US-Präsident Donald Trump versetzt die Vereinigten Staaten und die Welt immer wieder durch eigenartige Aktionen oder verblüffende Tweets in Aufruhr. Nun attestieren ihm 27 Psychiater und Psychologen möglicherweise Persönlichkeitsstörungen.

von
Diagnose - "Sadistisch, grausam, unmoralisch":
Psychiater warnen vor Donald Trump

„Der gefährliche Fall des Donald Trump“ nennt sich die Aufsatzsammlung, in der sich 27 teils sehr namhafte Psychiater und Psychologen mit dem „Krankenbild“ Donald Trumps beschäftigen. Die Diagnosen entstanden bereits im Rahmen einer Konferenz an der Universität Yale, die unter dem Motto „Duty to Warn“ (Pflicht zu warnen) stattfand.

Bereits im Vorwort warnen die Herausgeber vor dem amtierenden Präsidenten, denn „jemand, der mental so instabil ist wie Donald Trump, sollte nicht mit der über Leben und Tod entscheidenden Macht der Präsidentschaft ausgestattet sein“.

"Soziopathische Eigenschaften"

Auch die darauffolgenden Schreiber zeichnen alle ein recht ähnliches Bild, wie etwa der Gutachter und früherer Psychiater an der Harvard Universität, Lance Dodes. Er sieht bei Trump „soziopathische Eigenschaften“ und auch einen „beharrlichen Verlust an Realität“. Soziopathie sei eine der schwerwiegendsten aller seelischen Störungen, so Dodes, der der Krankheit folgende Eigenschaften zuschrieb: Sadistisch, mitleidlos, grausam, abwertend, unmoralisch, primitiv, kaltschnäuzig, räuberisch, schikanierend und entmenschlichend.

Dr John Gartner, ein praktizierender Psychotherapeut und auch Gründungsmitglied von „Duty to Warn“, sagte schon auf der Konferenz: „Wir haben eine ethische Verantwortung die Öffentlichkeit vor Donald Trumps gefährlicher psychischen Krankheit zu warnen“ und schon Trumps falsches Statement, dass bei seiner Angelobung das größte Publikum jemals anwesend gewesen sei, war bereits eine erste Warnung – von vielen. Im Buch schreibt Gartner nun „Trump ist ein abgrundtief teuflischer Mann, der bösartigen Narzissmus zur Schau stellt.“ Und er fügt hinzu: „Die Geschichte wird nicht so freundlich zu einer Berufsgruppe sein, die dem Aufstieg eines amerikanischen Hitlers durch ihr Schweigen geholfen hat."

"Gefährlichster Mann der Welt"

Zudem wird Trump noch ein „hypermanisches Temperament“, eine „wahnhafte Loslösung von der Wirklichkeit“ und eine „paranoide Hyperempfindlichkeit“ attestiert. Die Autoren halten den US-Präsidenten für den "gefährlichsten Mann der Welt" und befürchten die Auswirkungen, die dies auf die USA und noch mehr haben könnte.

Umstrittene Diagnosen

Dennoch sind solche Ferndiagnosen prinzipiell umstritten und die sogenannte „Goldwater-Regel“ besagt, dass Mitglieder der „American Psychiatry Association“ öffentliche Personen niemals ohne eine genaue, persönliche Untersuchung diagnostizieren sollen. Aus dem einfachen Grund, da die Diagnose, dass jemand „psychisch krank“ sei aus dem Mund eines Psychologen oder Psychiater schnell jemanden brandmarken und somit auch zur politischen Waffe werden kann. Kritiker des Buches merken auch an, dass die zu Wort kommenden Experten meist den Demokraten nahe stünden und die „New York Times“ fragt sich, ob die Leute etwa nicht das Recht hätten, einen ausgesprochenen Narzissten zu ihrem Präsidenten zu wählen.

Amtsenthebung - theoretisch - möglich

Und auch wenn durch diese 27 Ferndiagnosen nun vermutlich nichts passieren wird, besteht theoretisch schon die Möglichkeit, einen Präsidenten, der aus psychischer Sicht nicht sein Amt nicht mehr ausüben kann, abzusetzen. Der 25. Verfassungszusatz autorisiert den Vizepräsidenten und die Mitglieder des Kabinetts, in einem solchen Fall gemeinsam mit dem Kongress zu handeln.