Van der Bellen warnt vor blauer Republik und "Alpen-Mordor"

Präsidentschaftskandidat feierte Auftakt zum Intensivwahlkampf

Vor einer Machtübernahme durch die FPÖ - wie schon vor wenigen Tagen Grünen-Chefin Eva Glawischnig - und vor einer "Art Alpen-Mordor" hat Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen am Dienstagabend beim Auftakt zum Intensivwahlkampf gewarnt. Unterstützung kam dabei von ÖVP-Mandatar Othmar Karas und der früheren LIF-Chefin Heide Schmidt. Sie wandten sich an die Unentschlossenen.

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© Video: APA

Im Marx-Palast zu Daft Punks "One More Time" bahnte sich Van der Bellen, begleitet vom Klatschen der Besucher - laut Parteiangaben knapp 470 -, seinen Weg durch die Halle. Gekommen waren zahlreiche Grünen-Vertreter, an der Spitze Bundessprecherin Glawischnig. Es ist bereits der dritte Wahlkampfauftakt, nachdem die Stichwahl zunächst aufgehoben und aufgrund der Briefwahlpanne dann auch noch verschoben worden war.

In seiner über 30 Minuten langen Rede hob der von den Grünen unterstützte Kandidat die Vorzüge Österreichs hervor - "ein offenes, freundliches, helles, erfolgreiches Land" und meinte: "Oder wollen wir es als eine Aneinanderreihung von Katastrophen und Verschwörungen sehen?" - als eine "Art Alpen-Mordor", verwies er auf "Herr der Ringe" und Aussagen seiner Freunde über die Weltsicht der FPÖ.

Zwischen berechtigten und geschürten Ängsten

Es gelte dabei zu unterscheiden zwischen "berechtigten Sorgen und Ängsten" und "geschürten Ängsten und Zwietracht". Für die nachvollziehbaren Ängste brauche es Lösungen. Für die geschürten Ängste jedoch brauche es einen Bundespräsidenten, der die Stimme erhebt. Van der Bellen warnte vor einer "blauen Republik", denn die Bundespräsidentenwahl sei dabei nur eine "Etappe", sei es doch Ziel der FPÖ, dass Parteichef Heinz-Christian Strache Bundeskanzler werde. Auch betonte der Kandidat, dass Österreichs Präsident kein "deutsch-nationaler Burschenschafter" sein soll.

Warnung vor dem Öxit

Einmal mehr warnte Van der Bellen auch vor einem EU-Austritt Österreichs, dem Öxit: "Was wir nicht brauchen, sind extremen Experimente." Außerdem verwies er auch auf seine Mitbewerberin aus dem ersten Wahlgang, Irmgard Griss. Diese habe auf "fatale Fehl-Entwicklungen" im politischen System hingewiesen und diesen Befund teile er.

Die Hofburg sei rot-weiß-rot, nicht blau, so Van der Bellen. Er appellierte an die Wähler, wie bereits im Mai für einen "rot-weiß-roten Schulterschluss" zu sorgen. Weiters meinte er an seine Wahlkämpfer gerichtet: "Eine Bitte hab' ich: Verharren wir nicht in unserer Echokammer", nicht in der "Blase": "Versuchen Sie, sich einzumischen, ohne übertrieben lästig zu sein."

"Lasse mir die Farbe blau nicht wegnehmen"

Van der Bellen sorgte immer wieder für Lacher, etwa wenn er die Gipfeln im Kaunertal auf dem Sujet hinter ihm erklärte oder gegen Ende seiner Rede: "Kopf hoch, wir gewinnen das. Wir wollen aber nicht nur eine Wahl gewinnen, wir verteidigen schon was - fast hätte ich gesagt das Abendland. Man darf Begriffe nicht zu sehr anderen überlassen. Ich trage auch blaue Krawatten, ich lasse mir die Farbe blau nicht wegnehmen. Ich lasse mir den Begriff Heimat nicht wegnehmen", auch wenn er ihn anders definiere als die Freiheitlichen.

Karas als Unterstützer

Unterstützt wurde der Kandidat beim Auftakt von ÖVP-Europamandatar Karas. Dieser wandte sich vor allem an die Nichtwähler vom 22. Mai, an die Unentschlossenen und die inzwischen 16-Jährigen - wie sein Sohn Gabriel, der ihn zum Event begleitete. Kümmern müssen sich die Wahlkämpfer jetzt um jene, "die mit beiden nichts anfangen können, die nach dem kleineren Übel Ausschau halten" oder die "aus Wurschtigkeit zu Hause bleiben wollen". Sich zu bekennen, heiße nicht, andere zu bevormunden, meinte Karas, Vertreter der ÖVP, die keine offizielle Wahlempfehlung ausgegeben hatte.

Außerdem, so begründete er sein Engagement weiter: "Weil ich am 5. Dezember ohne schlechtes Gewissen in den Spiegel schauen will." Die Wahl am 4. Dezember entscheide über den Umgang miteinander sowie das internationale Ansehen Österreichs, es handle sich um eine Richtungswahl gesellschafts-, wirtschafts-, kultur- und sozialpolitisch. Jeder könne dabei mitentscheiden, welche Visitenkarte Österreich in der Welt abgebe: "Was wollen wir, Isolierung oder Dialog, Respektlosigkeit oder Wertschätzung, Abschottung oder Zusammenhalt", Norbert Hofer oder Van der Bellen? Letzterer wäre im Sommer angelobt worden, aber: "Das System hat versagt, nicht Sie. Sie haben gewonnen."

Auch die frühere LIF-Chefin Schmidt appellierte an die Wahlkämpfer, die Nichtwähler von einer Stimme für Van der Bellen zu überzeugen. "Man trägt auch für Nicht-Handeln Verantwortung", durch Nicht-Teilnahme werde den Falschen zum Sieg verholfen, gab sie zu bedenken. Doris Rose, Chefin des Modeunternehmens "Jones", warnte in ihrer Ansprache vor einem etwaigen EU-Austritt Österreichs. Ein "Öxit" würde ihr Familienunternehmen in "große Schwierigkeiten bringen", so Rose.

Kommentare

Ich weiß ja das VDB Kettenraucher ist, aber manchmal glaube ich er erwischt das falsche Zeug .
Ab und an,bestimmt nicht schlecht , aber auf dauer auch kein Zustand.

Dieser geistig verwirrte weiß nicht mehr wovon er spricht!!! Er lebt noch in der Welt vor 50 Jahren, wo Österreich ein glückliches Land "war"!!! Heute sind wir am Boden durch die EU,Grenzenöffnung,Kriminalität ohne Ende,Zerstörer Europas durch Merkel und Kumpanen (lauter geisig Irre),Unterwanderung durch Islamisten und Co. Österreich am Boden!!

Rene Wien melden

Keine Angst Herr VDB.. Der blaue Planet wird durch eine blaue Republik nicht untergehen ;) Ausserdem haben Sie den Kalender auf der Falschen Seite aufgeschlagen.. über die NR Wahl plaudern wir später ;) Jetzt heist's "Demokratie bewahren" oder VDB wählen ;)

higgs70
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und...nicht oder

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Ja Higgs, und genau diese Politik zerstört die Mittelschicht, aber das ist bei ihnen noch nicht angekommen. Europa ist voll und es sind mehr als genug Menschen hier, es bedarf an Reformen und nicht an grünen Sozialismus. Und wenn ich mir die Unterstützer da anschaue denke ich mir meinen Teil.

higgs70
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Ach komm, definiere Mittelschicht. Wissens, wenns in Österreich ein Umfrage machen, kriegens nach Eigendefinition einen Prozentsatz von 100 Prozent Mittelschichtlern. Da gibts die, die es wirklich sind, dann habens ein Drittel Transferleistungsempfänger, die es sein möchten weil ihnen das andere unangebrachterweise peinlich ist, und dann noch eine dünne Schicht schwer Vermögender die das auch von sich behaupten, weils nicht in den Focus von Begehrlichkeiten kommen wollen.
Und seltsamerweise ist es das erste untere Drittel das am lautesten krakeelt und über den ach so verruchten Sozialstaat herzieht, auch wenn die mehr rauskriegen als sie einzahlen.

Aber ok, mach ma Nägel mit Köpfen, Reformen nach blauer Denkweise, jeder nur für sich. Steuerwahrheit und Streichen von Transferleistungen, jeder kriegt nur das, was er selbst eingezahlt hat, amerikanische Verhältnisse, ein Mann drei Jobs. Werd ma schon kleinkriegen den zerstörerischen Sozialstaat den. Ein paar Großmundige werden dann zwar aus allen Wölkchen fallen, aber was man unbedingt will soll man kriegen, des Narren Wunsch sei sein Himmelreich. Also schön Hofer und Strache wählen, dann gehts dahin. Wohl bekomms!

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Bis jetzt hat noch keiner der von ihnen Genannten weder eine Regierung angeführt noch richtig regiert. Sie sind wohl ein Orakel, dass sie die Zukunft kennen? Grüne Devise, alles was so denkt wie ich ist gut, alles andere ist böse und dunkel und es gibt nur eine Demokratie und das ist meine Meinung. Aber das Österreich wirtschaftlich, sozial und gesellschaftspolitisch versumpft sehen sie nicht?

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Und das sich unsere Mittelschicht in der Öffentlichkeit fürchtet sehen sie auch nicht? Frauen haben Angst beim Laufen, Schwimmen oder sonstigen Sport, STGB Stats spricht Bände, dazu die sozialen Einrichtungen die nicht glauben das es noch tiefer geht und die jugendlichen die Parks meiden weil Gangs es beherrschen. Aber wie schon gesagt, wir sind offen für alles? Sicher, Herr Frau Higgs....

higgs70
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Wissens, dass in einer Demokratie jede Stimme zählt ist ihr Vorteil und ihre Achillesferse gleichzeitig, aber daran kann man nicht kratzen ohne sie abzuschaffen, was halt nicht mein Wunsch ist. Und nein, nicht jede Gegenmeinung ist blöd und böse in meinen Augen, ich führe oft interessante Gespräche mit Andersdenkenden in meiner Umgebung und der Schlagabtausch macht Spass auch noch, man lernt dabei. Aber wo es völlig unbedarft, bösartig und menschenverachtend daherkommt, da ist es das halt. Und das festzuhalten ist wieder mein verdammtes demokratisches Recht. Denn die Demokratie verpflichtet mich Ergebnisse, die korrekt zu Stande kommen, zu akzeptieren auch wenns mir nicht schmecken, die zugehörigen Narren, die mirs reindrücken, muss ich deshalb nicht umarmen. Also überforderns mich nicht, von mir kann man Fairness haben, Wohlwollen ist eine eher rare Ressource;-)))

higgs70
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Und was das andere betrifft, nein ich bin kein Orakel, das in die Zukunft sehen kann, ich orientiere mich an dem was ich gesehen habe und sehe. Und dass der Sozialabbau unter Schwarz/Blau hurtig voran ging, alleine wenn ich an die „3. Säule“ des Lieblingsschwiegersohnes der Nation denke, ist ebenso eine Tatsache wie die Abstimmungen der Blauen im Parlament Tatsachen sind. Und da sehe ich halt, dass die GEGEN Pflegegeld/Pflegefonds (2011 und 2013), Mindestsicherung (2010), Unterstützung beim Job-Wiedereinstieg (2014), ein Paket gegen Lohn- und Sozialdumping (2014), Überbrückungsgeld für Bauarbeiter (2014), Begrenzung von Luxuspensionen (2014) und gegen Ärzteausbildung für bessere medizinische Versorgung (2014) gestimmt haben.
Die Liste ließe sich natürlich fortsetzen, aber jemandem der da mit- und weiterdenkt reicht das schon um zu sehen in welche Richtung die marschieren wollen. Und den fanatischen Anhängern is es offenbar sowieso blunznwurscht, denn die brauchen keine Fakten, die haben ja den Hausverstand;-))

P.S. Dass die Kriminaliätsbelastung seit dem Jahr 2000 kontinuierlich sinkt, ist übrigens auch Fakt, aber wen interessierts….

VdB sollte mit Bomben und Granaten mit seinen Stimmen verlieren. Jeder der diesen Menschen wählt sollte sich gleich zu diesen Ausländern gesellen. Österreich ist abgewrackt eine Schade was diese Politiker daraus gemacht haben. Und dieser Mensch würde das noch beschleunigen. Er hat es wohl notwendig sich von den Eliten unterstützen zu lassen. Ich dachte immer diese Grünen sind so clean.

Der alte Gruft-Spion hat es nötig, über andere wie einen Herrn Hofer herzuziehen und mit ihm seine vielen völlig unnötigen Helferleins !... X für Hofer ! - und jetzt erst recht !

Österreich hat sich zum Zielland für illegale muslimische Zuwanderer entwickelt. Jede Stimme für VdB ist ein Signal dafür, dass man das beibehalten möchte.

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