Schneiders Rat
Ganz wertfrei
Wahrnehmen, nicht werten
Das war kürzlich wieder einer dieser berühmten Sätze meiner Yogalehrerin. Einer der Sätze, die mich dann noch richtig lange beschäftigen. "Nicht werten." Geht das überhaupt? Im Zuge der Yogastunde habe ich darüber intensiv nachgedacht und mich selbst dabei entdeckt, permanent zu bewerten. Mich selbst und andere. In diesem Moment damals meine eigene Beweglichkeit betreffend. Und die der anderen. Wer ist in welcher Übung wie dehnbar, wer hat mehr Gleichgewicht etc. Fürchterlich! Auch den restlichen Tag über habe ich immer wieder festgestellt, dass ich in einer unendlichen "Ich werte andere"-Schlaufe drinnen bin. Es ist erschreckend, wie viele Gedanken man sich den ganzen Tag über andere Menschen machen kann, die man oftmals nicht einmal persönlich kennt. Sondern einfach nur auf der Straße, beim Einkaufen oder in der U-Bahn wahrnimmt. Und am schlimmsten ist das ewige Sich-selbst-Bewerten. Ist meine Arbeit auch wirklich gut genug? Hätte jemand anderer das nicht vielleicht besser gemacht? Ob mein Chef mich gleich wertschätzt wie meine Kollegin, die immer sehr akkurat arbeitet und der nie kleine Fehler passieren?