Die 22-jährige Tia Freeman bemerkte erst im dritten Trimester, dass sie schwanger war. Eigentlich nahm sie die Pille und dachte nicht ansatzweise ans Mutter werden. Die Nachricht hinderte die US-Amerikanerin nicht daran ihre bereits geplante Reise zu einem Freund nach Deutschland anzutreten, schließlich war noch ein wenig Zeit bis zum geplanten Geburtstermin. Doch das war ein Trugschluss: Ihr Baby kam auf ihrem Zwischenstopp in Istanbul zur Welt – mit Hilfe eines YouTube-Videos.
Dachte erst an Magenverstimmung
Die Geburt fand bereits am 7. März statt und sorgte in der Türkei für Schlagzeilen. Jetzt erzählte sie ihre Geschichte auf Twitter. Demnach entschloss sich die junge Frau hochschwanger Anfang März von Nashville über die Türkei nach Stuttgart zu fliegen. In Istanbul gelandet bekam sie Krämpfe, die sie zunächst auf eine Magenverstimmung durch das Flugzeugessen schob. Im Hotel angekommen, das sie für eine Nacht gebucht hatte, wurde ihr schnell klar: Das ist nicht ihr Magen, das ist das Baby!
So in true millennial form I decided to @Youtube it 😂😂. If no one else had my back the internet would! So here my ass is in my hotel room all by my lonesome learning how to deliver my own baby pic.twitter.com/v13ZhF6O8h
— Tia Freeman (@TheWittleDemon) 24. April 2018
Nach eigenen Angaben fragte sie niemanden um Hilfe, weil das Personal im Hotel nur schlecht englisch sprach und sie die lokale Notrufnummer nicht kannte. Also suchte sie auf YouTube nach Videos, die erklären, wie ein Kind entbunden wird.
Ihr Baby bekam sie schließlich in der Badewanne. Ein Handtuch hatte sie im Mund, um bei Schmerzen draufbeißen zu können und ein weiteres Handtuch hielt sie für das Baby bereit, das glücklicherweise bereits nach fünf bis sechs Mal pressen zur Welt kam. Die Nabelschnur trennte sie mit einem abgekochten Schnürsenkel ab – auch ein Tipp aus dem Internet.
The short version:
— Jakob Johnson (@JohnsonJakob) 25. April 2018
My friend Tia was on the way to Germany to visit me.
During her Layover in Istanbul she GAVE BIRTH to a HEALTHY BABY BOY
In a Hotel Room
BY HERSELF
Tied and cut the Umbilical Chord
BY HERSELF
AND WENT TO THE AIRPORT THE NEXT DAY LIKE NOTHING HAPPEND pic.twitter.com/iz6976bjsd
Probleme ergaben sich dann am nächsten Tag, denn sie musste den Flughafen Mitarbeitern irgendwie erklären, dass sie nun nicht mehr alleine weiterreiste und das Baby ihr Sohn war. Die US-Botschaft wurde eingeschaltet und bestätigte die Geburt des Kindes. Auch das Flughafenpersonal ließ sich überzeugen und kaufte dem kleinen Jungen seine erste Babykleidung. Als Dank erhielt der Kleine als zweiten Vornamen einen Namen türkischen Ursprungs, den die Flugbegleiterinnen für ihn vorschlugen. Xavier Ata Freeman wurde von seiner Mutter, die sich entschloss ein paar Tage länger in Istanbul zu bleiben, dann doch noch zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.