Schaulustige zückten Handys
nach tödlichem Verkehrsunfall

Rund 50 Personen zeigten keine Skrupel nach tragischem Unglück

Am Montag kam es am Wiener Neubaugürtel zu einem tragischen Unfall. Eine 19-jährige Fußgängerin wurde von einem LKW überrollt – und dabei getötet. Als ob dies nicht schlimm genug wäre, sollen angeblich rund 50 Schaulustige das Unglück noch mit ihren Handys gefilmt und fotografiert haben.

von Wien - Schaulustige zückten Handys
nach tödlichem Verkehrsunfall © Bild: iStock/Georgijevic

Es ist noch unklar, ob die junge Frau bei rot oder grün auf dem Zebrastreifen unterwegs war, als das abbiegende Schwerfahrzeug sie erwischte. Das wird derzeit aufgrund verschiedener Zeugenaussagen noch von der Polizei ermittelt.
Vielleicht aber waren sich die Zeugen auch alle nicht einig, weil sie zu sehr mit etwas anderem beschäftigt waren. Ungeniert hätten Passanten – angeblich bis zu 50, wie orf.at berichtete – die Szenen mit ihren Smartphones zu fotografieren und zu filmen, so dass die Einsatzkräfte die Unfallstelle großräumig absperren mussten.

"Sehr penetrant"

Keine Skrupel hätten die Schaulustigen gehabt, berichtete ein Augenzeuge in „Wien heute“ und die Einsatzkräfte wirklich Mühe, das Filmen und Fotografieren zu unterbinden, denn die Leute seien „sehr penetrant“ gewesen, schilderte der Mann.

Immer größeres Problem

Diese Art der Schaulust ist für Rettungskräfte zunehmend ein Problem, wie die Berufsrettung Wien „Mittag in Österreich“ erklärte. Abgesehen von der Pietätlosigkeit, die ein solches Verhalten darstellt, lenke es die Sanitäter von der Arbeit des Lebensrettens ab. Eine Strategie dagegen gibt es bislang noch nicht. Auf den gesunden Menschenverstand kann wohl nicht mehr gezählt werden.