Sturm "Sebastian"
wütete über Österreich

Böen von bis zu 126 km/h am Feuerkogel gemessen

Am Donnerstag suchte das Sturmtief "Sebastian" Österreich mit teils schweren Sturmböen und Regenschauern heim. Betroffen waren vor allem Wien, Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark. Dort wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h gemessen, wie die Meteorologen des österreichischen Wetterdienstes "Ubimet" mitteilen.

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Wetter - Sturm "Sebastian"
wütete über Österreich

Die österreichweit stärkste Böe wurde laut "Ubimet" mit 126 km/h am oberösterreichischen Feuerkogel (1.618 m) gemessen, gefolgt von 119 km/h am niederösterreichischen Buchberg (467 m), auf der Rax (1.547 m) und am steirischen Schöckl (1.445 m). Im Flachland haben die stärksten Böen eine Geschwindigkeit von 101 km/h im burgenländischen Podersdorf erreicht, sowie in Wiener Neustadt und im steirischen Sankt Radegund mit 97 km/h. Im Süden hat es laut Meteorologen zudem stark, am Loiblpass fielen binnen weniger Stunden knapp 78 Liter pro Quadratmeter.

Rasche Abkühlung

Der Sturm brachte auch einen Temperaturabfall um mehr als 10 Grad mit sich. In Hohenau an der March wurden am Nachmittag kurz vor dem Einsetzen des Sturms noch 29,1 Grad gemessen, der österreichische Tageshöchstwert. "Mit dem Sturm kühlte es wenig später fast schlagartig auf knapp unter 16 Grad ab", sagte "Ubimet"-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Das sei immerhin ein Temperaturrückgang von mehr als 13 Grad. Deutlich kälter war es zur gleichen Zeit bereits in Westösterreich. In Vorarlberg lagen die Temperaturen landesweit nur noch bei 6 bis 11 Grad und Schneeflocken mischten sich vorübergehend bis gegen 1.600 m unter den Regen

Verletzte im Burgenland und in Wien

Im Nordburgenland haben die Feuerwehren am Donnerstagabend aufgrund des stürmischen Wetters zu 20 Einsätzen ausrücken müssen. Der Sturm, der nach Angaben der Landessicherheitszentrale (LSZ) im Bezirk Neusiedl am See knapp über 100 km/h erreichte, forderte zwei Verletzte: Im Bezirk Eisenstadt-Umgebung kam ein Klein-Lkw von der B50 ab.

Zu dem Unfall kam es laut Feuerwehr gegen 18.00 Uhr zwischen Purbach und Breitenbrunn. Nachdem vermutlich eine Windböe das Fahrzeug erfasst hatte, stürzte es über einen Begleitweg und blieb schließlich in einem Weingarten stehen. Der Fahrer sowie der Beifahrer wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus nach Eisenstadt gebracht. Den Lenker musste die Feuerwehr aus dem Klein-Lkw befreien.

Einsatzkräfte beseitigten außerdem vereinzelt umgestürzte Bäume. Auch einige Plakatwände wurden vom Sturm umgeworfen. Im Bezirk Neusiedl am See kippte der heftige Wind einen Carport, in Schützen am Gebirge wurde ein Haus abgedeckt.

Ein Ausläufer des Sturmtiefs ist am Donnerstag auch über Wien hinweggefegt, Böen mit über 100 km/h waren die Folge. Die Wiener Berufsfeuerwehr rückte zu rund 100 Einsätzen aus. In der Leopoldstadt wurden vier Kinder leicht verletzt, als eine Glaswand umstürzte. Die Wiener Berufsrettung brachte eine Fünfjährige vorsichtshalber ins Krankenhaus, sagte Sprecherin Claudia Gigler.

Gegen 16.30 Uhr stürzte die Glaswand um, die offenbar als Dekorationsgegenstand im Eingangsbereich einer Billa-Filliale in der Heinestraße stand, und zerbarst. Vier Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren hielten sich dort auf. Drei erlitten oberflächliche Schürfwunden und wurden von Rettungskräften mit Pflastern versorgt und den Eltern übergeben. Die Fünfjährige zog sich ein Hämatom am Kopf sowie leichte Schürfwunden zu und wurde zur Abklärung ins Spital gebracht.

Die Berufsfeuerwehr rückte von Beginn des Sturms am Nachmittag bis zum Ende der Windspitzen gegen 22.00 Uhr zu rund 100 Einsätzen aus - hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume, abgebrochener Äste, lockerer Plakatwände und loser Bauteile. Ein Einsatz in Liesing war aufwendiger.