Wiener Linien mit
"Notlösung" für 13A

Die Wiener Linien haben eine "Notlösung" für die Linienführung des 13A während der U-Bahnbauarbeiten ab 2019 ausgearbeitet.

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U-Bahn-Bau - Wiener Linien mit
"Notlösung" für 13A

Sollte sich der siebente Bezirk weiterhin gegen die doppelte Linienführung durch die Neubaugasse stellen, müsse die Buslinie in 13A und 13B geteilt werden, sagte ein Sprecher der Wiener Linien.

Wo die Busse jeweils fahren würden

Der 13B würde bei dieser Variante zwischen Alser Straße und Burggasse verkehren, der 13A zwischen der Mariahilfer Straße bei der U-Bahnstation Neubaugasse und dem Hauptbahnhof. Dazwischen bliebe eine 700 Meter lange Lücke. "Das ist eine absolute Notlösung, die niemand ernsthaft haben will", heißt es vonseiten der Wiener Linien. "Die meistgenutzte Buslinie Wiens mit 40.000 Fahrgästen pro Tag als wichtige Querverbindung zwischen sieben Bezirken wäre damit zerstört."

»Das ist eine absolute Notlösung, die niemand ernsthaft haben will«

Die Wiener Linien präferieren nach wie vor die doppelte Linienführung durch die Neubaugasse. Bei dieser Variante sei alles berücksichtigt worden, wird betont. "Alle Schanigärten können erhalten bleiben, Radfahren gegen die Einbahn und auch die Lieferzonen bleiben erhalten, nur neun Parkplätze müssen wegfallen", so der Sprecher.

Kirchengasse für Dauer der Bauarbeiten gesperrt

Die Kirchengasse, durch die der 13A bisher fährt, wird für die Dauer der Bauarbeiten für die neuen U2-Stationen ab 2019 gesperrt. Die Wiener Linien wollten die Buslinie ab dann beidseitig durch die Neubaugasse führen, der Bezirk lehnte diese Variante bisher aber ab. Neubaus Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) hat für Donnerstag eine Pressekonferenz angekündigt, in der er über die Position des Bezirks und die verschiedenen Linienführungsvarianten informieren will.

Bezirke gegen Teilung der Buslinie 13A

Der Vorschlag der Wiener Linien, die Buslinie 13A während der U-Bahn-Bauarbeiten im Bereich Mariahilfer Straße/Kirchengasse zu teilen, wird von den betroffenen Bezirken strikt abgelehnt. Auch der 7. Bezirk, der sich gegen die von den Verkehrsbetrieben gewünschte gegenläufige Busbefahrung der Neubaugasse wehrt, hält wenig von dem Vorstoß. "Eine Zweiteilung kommt überhaupt nicht infrage", stellte der Neubauer Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) im APA-Gespräch am Mittwoch klar. Nötig sei vielmehr eine Ersatzstrecke: "Von daher sind solche Aussagen kontraproduktiv." Die "Scheinlösung" mit einer Aufsplittung wäre laut Reiter auch teurer, da mehr Personal und Busse benötigt würden.

Eine optimale Lösung werde es angesichts von acht Jahren Bauzeit ohnehin nicht geben, zeigte er sich überzeugt. Wichtig sei aber, dass die Linie bestehen bleibe - aber eben im betroffenen Abschnitt eine andere Route benutze. Warum er die Lösung Neubaugasse als nicht akzeptabel befindet, will er morgen, Donnerstag, in einem Pressegespräch erläutern. Er machte aber bereits jetzt unter anderem Sicherheitsbedenken geltend: "Das wäre ein Busfahren gegen die Einbahn."

Auch die Vorsteherin der Josefstadt, Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP), warnte vor einem derartigen Eingriff bei der beliebten Buslinie. "Die Teilung der Linie 13A ist eine vollkommen inakzeptable Lösung. Die wichtige Anbindung der Josefstadt an den Hauptbahnhof wäre somit gekappt", hielt sie in einer der APA übermittelten Stellungnahme fest.

Der Bezirkschef von Mariahilf, Markus Rumelhart (SPÖ), ist von der Idee ebenfalls nicht begeistert. Er verwies in einer Aussendung auch auf eine weitere, benachbarte U-Bahn-Baustelle: "Wegen der U4-Modernisierung und für den U2-Ausbau muss die Station Pilgramgasse gesperrt werden. In dieser Zeit wird der 13A von noch mehr Menschen gebraucht. Er bringt sie zur U3 und weiter bis in den 9. Bezirk."

AK spricht sich ebenfalls gegen Teilung aus

Die Arbeiterkammer sprach sich ebenfalls gegen die Teilung aus - und für eine Durchfahrt der Neubaugasse. Die Zweiteilung wäre jedenfalls ein Kompromiss auf Kosten der Fahrgäste, befand der Leiter der AK-Abteilung Kommunalpolitik, Thomas Ritt: "Etwa 15 Millionen Fahrten werden im Jahr mit dem 13A gemacht. Das ist eine der wichtigsten Busrouten quer durch die Stadt. Da müssen die Bezirksinteressen vor dem Interesse der Allgemeinheit zurückstehen."

Auch die Verkehrssprecherin der Wiener NEOS, Bettina Emmerling, lehnte die Zwei-Linien-Lösung ab. Empfohlen wurde in einer Aussendung stattdessen ebenfalls die umstrittene doppelte Führung durch die Neubaugasse.

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