Wie Tornados entstehen

Immer wieder wirbeln Tornados - wie jüngst in der deutschen Stadt Kiel - durch Landstriche. Auch in Österreich kommt dieses Wetterphänomen öfter vor als vielleicht gedacht. Doch wie entstehen Tornados und Wirbelstürme?

von Wetterphänomen - Wie Tornados entstehen © Bild: shutterstock

Tornados sind Wirbelstürme, die bei großen Temperaturunterschieden entstehen. Sie erreichen im Extremfall Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern, bringen es in der Regel aber auf Tempo 120 in den Böen. Den im Volksmund gebräuchlichen Begriff "Windhose" benutzen Meteorologen selten, weil er das meist folgenreiche Wetterphänomen ihrer Ansicht nach verniedlicht.

Tornados können aufgrund ihres zum Teil sekundenschnellen Entstehens oft nicht vorausgesagt werden. Ein Tornado bildet sich nach Angaben von Experten nur unter bestimmten Konstellationen. Wichtige "Zutaten" sind: große Wolken, Gewitter und unterschiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen. In diesem Gefüge entsteht eine rotierende Bewegung in der eigentlichen Wolke, die nach unten herauswächst und als "Rüssel" sichtbar wird.

Tornados haben die Gestalt eines rotierenden Schlauchs, der von einer Regenwolke bis zum Erdboden reicht. Trotz ihres relativ geringen Umfangs verfügen sie aufgrund der Rotationsgeschwindigkeit über die stärkste Energie aller Wirbelstürme. Schon nach relativ kurzer Zeit verschwinden die Wirbel wieder, können aber innerhalb ihrer kurzen Lebensdauer bis zu etwa 30 Kilometer weit ziehen.

Tornados in Österreich gar nicht so selten

2018 wurde etwa im Burgenland eine Vorstufe eines Tornados, eine sogenannte Trichterwolke, gesichtet. Und 2017 verursachte ein Tornado in der Schwechater Gegend eine zumindest einen Kilometer lange Schadenspur, vor allem durch Getreidefelder. Auslöser für den Wirbelsturm war damals eine sogenannte Superzelle, besonders starke Gewitterzellen, die nur unter bestimmten Bedingungen entstehen. Tornados sind in Österreich gar nicht so selten: In Österreich kommt es laut ZAMG durchschnittlich vier Mal im Jahr zu einem Tornado. Von 1951 bis 2010 wurden geschätzt rund 100 Tornados in Österreich registriert.