Steiermark-Wahl:
"Zeit reif für uns Grüne"

Spitzenkandidatin Krautwaschl in sonniger Stimmung bei Wahlkampfauftakt in Graz

In ausgesprochen guter Stimmung unter sonnig-mildem Herbsthimmel starteten die steirischen Grünen am Freitag ihren Landtagswahlkampf. Am Platz zwischen Franziskanerkirche und Murufer in Graz konstatierte Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl, dass "wir noch nie so viel Vertrauen wie jetzt hatten. Die Zeit ist reif für die Grünen und die Grünen sind reif für diese Zeit."

von
Landtagswahlen - Steiermark-Wahl:
"Zeit reif für uns Grüne"

Den Wahlkampf stellen sie ganz ins Zeichen des Klimathemas - nach dem großen Erfolg damit bei der Nationalratswahl. Wohl auch im Eindruck dieses triumphalen Sieges fielen die Reden beim heurigen Wahlkampfauftakt am Kapistran-Pieller-Platz - benannt nach dem von den Nazis ermordeten Widerständler Pater - auffällig entspannt, locker und weniger dogmatisch aus.

Wahlauseinandersetzung kein Spaziergang

Krautwaschl mahnte ihre Parteikollegen dennoch, dass die Wahlauseinandersetzung kein Spaziergang werde: "Wir können uns nicht auf den Erfolgen der Grünen in der Schweiz oder in den anderen Bundesländern ausruhen. Wir müssen zeigen, dass das Vertrauen in uns gerechtfertigt ist." Im Klimawandel müsste man "eine Chance sehen, denn die Problematik fasst alle sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Probleme zusammen. Die Wirtschaft kann einen ganz großen Beitrag leisten."

»Wir müssen zeigen, dass das Vertrauen in uns gerechtfertigt ist«

Die Grünen müssten stärker werden, um "noch mehr gute Konzepte und Ideen umzusetzen", rief Krautwaschl unter dem Beifall von rund 80 Unterstützern und Funktionären. Unter "stärker werden" verstanden umstehende Funktionäre zumindest eine Fraktionsstärke von vier statt bisher drei Mandataren. Bei der Landtagswahl im Mai 2015 erreichten die Grünen bei leichten Zugewinnen 6,68 Prozent.

Schönleitner: Krautwaschl "bessere Kandidatin"

Der damalige Spitzenkandidat Klubobmann Lambert Schönleitner räumte ein, dass Krautwaschl "die bessere, die umgänglichere Kandidatin" sei, "ich bin manchmal etwas zu direkt". Die Grünen hätten schon bisher viel im Lande verändern können, wenn es nicht die "Blockadepolitik der alten Parteien, von SPÖ, ÖVP und FPÖ, gegeben hätte". Aber die Grünen würden "auf keinen Fall hochmütig sein, und wir werden die Felle nicht verteilen, bis der rotschwarze und der blaue Bär erlegt sind".

Den Strom für den Musik-Verstärker und das Mikrofon der Landtagskandidaten lieferte übrigens - ganz grünbewegt - der Ehemann von Krautwaschl, der Elektrotechniker Peter Rabensteiner. Er baute aus einem Fahrrad und einem kleinen Generator einen tragbaren "Stromlieferanten" und trat während der Reden tüchtig in die Pedale. Nur einmal musste er kurz aussetzen, zum Glück für Ehefrau Sandra war diese bereits am Ende ihrer Rede angelangt.

Für die Einstimmung hatten fünf junge Burschen - die "Musigranten" - mit Liedern wie "Do kummt de Sunn" von STS gesorgt, dargeboten mit zwei akustischen und einer E-Gitarre sowie einem Büroschräncken, das dem Drummer auch als Sitzgelegenheit diente.