Potenz und Libido steigen

Wer fit ist, hat Lust - von der Ertüchtigung profitieren beide Geschlechter

Sport tut dem Körper nicht nur optisch gut, er sorgt auch für mehr Sex. Die Lust steigt, die Libido ebenso und - was vermutlich Männer wie Frauen freuen wird - um das Stehvermögen muss man sich auch keine Sorgen machen. Vor Impotenz im reiferen Alter muss man dann übrigens auch keine Angst mehr haben.

von Julian Baumgartlinger im Länderspiel gegen die Türkei © Bild: GEPA pictures/Ort

"Es ist erwiesen, dass körperliche Aktivität die Lust auf Sexualität bei Männern und Frauen steigern kann", betont Markus Margreiter, Urologe am AKH Wien, in der "Presse". Bei den Männern ist es vor allem Testosteron, welches die Lust steigert. Besonders Ausdauersport kurble die Produktion des Hormons an, weiß Margreiter, der bei der Sportärztewoche in Zell am See zum Thema "Sport und Sexualität" aufklären wird. Schon 90 Minuten in der Woche würden übrigens genügen. Am besten aber mehr als 30 Minuten pro Einheit.

Eine international angelegte Studie der Uniklinik Wien brachte ein beeindruckendes Ergebnis: Männer, die durch den Sport wöchentlich 3.000 Kilokalorien verbrauchen, verringern ihr Impotenzrisiko um freudig erregende 83 Prozent. Der Aufwand dafür beträgt etwa fünf Stunden Training pro Woche. "Durch regelmäßige körperliche Ertüchtigung kann man das Auftreten von Impotenz nach hinten verschieben oder ganz verhindern", erklärt Margreiter. Vor allem Männer ab 50 seien gefährdet. Auch bereits bestehende Probleme ließen sich auf diese Weise verbessern.

Radfahren bremst die Potenz
Dass Radfahren schlecht für die Potenz ist, "stimmt bedingt". Ab fünf bis zehn Stunden pro Woche können Probleme auftauchen, die aber nur vorübergehend sind. Mit dem richtigen Sattel und Pausen auf längeren Strecken könne man möglichen Problemen aber entgegenwirken.

Außerdem baut Sport auch ordentlich Stress ab - und der ist ja bekanntlich ein gewaltiger Lustkiller. Der Sex baut dann weiter Spannungen ab. "Nach befriedigender Zweisamkeit kann man meist sehr gut schlafen, und das wiederum erhöht die generelle Fitness, die wiederum die sexuelle Power stärkt."

Bitte kein Extremsport
Den gegenteiligen Effekt erzielt man allerdings mit Extrem- und Kraftsport. Nach einem Ironman sollte man also nicht unbedingt auf beglückende Erlebnisse hoffen. Für den Normalverbraucher sollte das aber sowieso kein Thema sein. Da verbessert sich nur das gesamte Körperbild. "Fester, straffer, schlanker", sagt Margreiter. "Ich würde behaupten, auch mehr sexuelle Ausstrahlung."

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