Männer aus
Falkensteiner Höhle befreit

Zwei Männer, die auf der Schwäbischen Alb in einer Höhle eingeschlossen waren, wurden gerettet.

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Rettungsaktion - Männer aus
Falkensteiner Höhle befreit

Der zweite in einer Höhle in Baden-Württemberg eingeschlossene Mann ist gerettet. Das teilten die Einsatzkräfte an der Falkensteiner Höhle am Montagvormittag mit. Er sei wohlauf und werde vorsorglich in einem Krankenhaus untersucht, teilte die Polizei bei Twitter mit. Zuvor hatten die Retter den ersten der beiden Höhlengänger aus seiner Notlage befreit.

Steigende Wassermassen hatten den beiden Männern am Sonntagabend den Rückweg ins Freie abgeschnitten und einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Die beiden Männer saßen den Angaben zufolge etwa 650 Meter tief in der Falkensteiner Höhle zwischen Grabenstetten und Bad Urach fest.

Falkensteiner Höhle

Bei den Eingeschlossenen handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen Höhlen-Guide aus der Region sowie einen Kunden. Zuerst sei der Guide angesichts seiner Erfahrung gerettet worden, danach der Kunde, teilten die Einsatzkräfte mit. Etwa 90 Retter waren am Montagvormittag im Einsatz.

Die Falkensteiner Höhle ist ein beliebtes Touristenziel, auch bei Besuchern aus dem Ausland. Auf der Tourismus-Webseite der Stadt Bad Urach heißt es, sie sei eine "aktive Wasserhöhle", aus der der Fluss Elsach ins Freie entspringe. Und: Touren in die Höhle seien nicht ungefährlich. "Bei erwartetem Starkregen und Gewittern sind keine tiefen Touren in die Falkensteiner Höhle möglich. Zu empfehlen ist eine Tour (...) mit einem erfahrenen Höhlen-Guide."

Wegen des Einstiegs bei steigendem Wasser kritisierte Jens Hornung von der Malteser Höhenrettung den verantwortlichen Höhlenführer: "Da kommt man als Profi nicht drauf", erklärte er. Auch der Bürgermeister von Grabenstetten, Roland Deh (parteilos), kritisierte die Aktion. "Das war eine Dummheit", sagte er Montagfrüh. Die Tour sei "ein bissle leichtsinnig und nicht gut durchdacht" gewesen, fügte er hinzu.

Risiko wird immer wieder unterschätzt

Die Risiken eines Höhlengangs auf der Schwäbischen Alb werden nach Ansicht des Höhlenvereins Blaubeuren immer wieder unterschätzt. Viele gingen ohne ausreichende Ausrüstung in die Höhlen, sagte der Vereinsvorsitzende Markus Boldt am Montag. Zum Beispiel seien die Neoprenanzüge oft so dünn wie Surfanzüge. "Solche Leute kühlen dann schnell sehr stark aus, weil es in der Höhle neun Grad kalt ist."

Unterschätzt werde auch die Geschwindigkeit, mit der sich die Höhlen auf der Alb mit Wasser füllten. "Vor allem die Falkensteiner Höhle kann innerhalb weniger Stunden zu einer randvoll mit Wasser gefüllten Falle werden." Man könne zwar kilometerweit in diese Höhle hineingehen bei einem normalen Wasserstand. "Im Gegensatz zu anderen Höhlen kann sie aber bei stärkerem Regen auch innerhalb von zwei bis vier Stunden anfangen zu fluten", sagte Boldt, dessen Sohn an der Rettungsaktion beteiligt ist.

Gefährlich seien dann vor allem Schlüsselstellen wie zum Beispiel der erste Siphon, ein weitgehend unter Wasser stehender Teil der Höhle. "Da schrappen Sie schon an normalen Tagen mit der Nase an der Decke entlang."

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