Drama um Flüchtlingsschiff "Open Arms"

Migranten sprangen ins Meer, Crew weigerte sich wegen Entfernung, Algeciras anzusteuern, Menorca bietet Landung an

Spanien bietet dem Schiff "Open Arms" die balearische Insel Menorca als Landungshafen für die 107 Migranten an Bord. Der Hafen von Mahon auf Menorca sei 1.000 Kilometer von Lampedusa entfernt und daher deutlich näher als das unweit von Gibraltar gelegene Algeciras, das von der Crew wegen der großen Entfernung abgelehnt worden war.

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Lage eskaliert - Drama um Flüchtlingsschiff "Open Arms"

"Open Arms"-Kapitän Marc Reig habe noch keine Antwort auf Spaniens Angebot gegeben, hieß es. Die dramatische Lage auf dem spanischen Rettungsschiff "Open Arms" war am Sonntag nach zweieinhalb Wochen auf hoher See eskaliert. Verzweifelte Migranten sprangen am Sonntag ins Meer - offenbar um zu versuchen, die nahe gelegene italienische Insel Lampedusa schwimmend zu erreichen.

Italien erlaubte nur Landung von Minderjährigen

Italien hatte am Samstag lediglich die Landung von 27 minderjährigen Migranten erlaubt. Die anderen Migranten mussten an Bord bleiben. Die Regierung in Madrid kritisierte den italienischen Innenminister Matteo Salvini wegen dessen unerbittlicher Haltung scharf und sprach in einer Mitteilung von einer "unfassbaren Reaktion" des rechten Politikers. Salvini entgegnete auf Twitter: "Wer hart bleibt, gewinnt."

Weitere 16 Migranten entdeckt und nach Lampedusa gebracht

Die italienische Küstenwache hat nahe Lampedusa indes 16 Migranten auf einem Boot entdeckt und auf die Insel gebracht, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Montag. Am Sonntag hatten 57 Migranten mit einem Boot Lampedusa erreicht.

Kommentare

peter lüdin

Von den 28 "Minderjährigen“ die von Bord gehen durften ist acht an Land eingefallen das sie doch schon volljährig sind. Das war gestern, wie viele es heute schon sind weiss man nicht.

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