Daniel Küblböck soll
für tot erklärt werden

"Es werden keine Ermittlungen hinsichtlich Fremdverschuldens weiterverfolgt"

Seit 9. September wird im tragischen Fall Daniel Küblböck, der während einer Kreuzfahrt von Bord ging, ermittelt. Viele Vorwürfe wurden erhoben. Etwa gegen die Besatzung des Kreuzfahrtschiff AIDAluna, den Zimmernachbarn sowie den Schiffsarzt.

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Neue Ermittlungsdetails - Daniel Küblböck soll
für tot erklärt werden

Der Vater des Entertainers Daniel Kaiser-Küblböck will mit dem Vermisstenfall abschließen. "Ich werde ihn für tot erklären lassen. Wir müssen irgendwann diesen Schritt gehen, weil es abgeschlossen werden muss", sagte Günther Küblböck der "Bild"-Zeitung. Auch der Schiffsbetreiber hat Konsequenzen gezogen. Ein Mitarbeiter der Aida berichtet, was mit der Unglücks-Kabine geschah.

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Seit drei Wochen wird gerätselt, was sich auf dem Kreuzfahrtschiff zugetragen hat. Die intensive Suche nach dem in den Atlantik gestürzten Popsänger ist längst eingestellt. Doch viele Fragen bleiben offen. War es ein Unfall? Oder setzte Daniel Küblböck seinem Leben selbst ein Ende? Und wer ist Mitschuld an dem tragischen Tod des Sängers? Hat das Kabinenpersonal versagt? Welche Theorie stimmt? Einzig und allein die Beweismittel vom Kreuzfahrtschiff könnten nähere Auskünfte über den Fall Daniel Küblböck liefern.

Inzwischen sind die Untersuchungen von der Küstenwache an die kanadische Polizei übergeben worden. Diese hat sich nun zum neuesten Ermittlungsstand geäußert, wie die kanadische Polizeibehörde berichtet.

Beweismaterial wurde sichergestellt

Die RCMP (Royal Canadian Mounted Police) hatte sich bislang mit Äußerungen zurückgehalten. Wie Glenda A. Power von der zuständigen Behörde nun mitteilte, werde der Fall als Vermisstenfall behandelt. „Es werden keine Ermittlungen hinsichtlich eines möglichen Fremdverschuldens oder Kriminalfalls weiterverfolgt“, so die Sprecherin.

Power bestätigt zwar, ein RCMP-Ermittler habe Beweismittel auf der AIDAluna gesichert, zu erhellenden Aufnahmen von Überwachungskameras will sich die Sprecherin allerdings bislang nicht äußern.

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    Daniel Küblböcks Karriere begann mit der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar", kurz DSDS, im Jahr 2003.

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    Der damals 17-Jährige, der eine Ausbildung zum Kinderpfleger absolvierte, eroberte mit seinem schrillen Auftreten einen Platz in den Herzen der Fans.


Sie ergänzt: "Bitte beachten Sie, dass wir Vermisstenfälle 99 Jahre lang geöffnet halten müssen oder bis das Alter der vermissten Person 107 Jahre erreicht.“ Im Fall von Daniel Küblböck würde das bedeuten, die Akte bliebe bis zum 27. August 2092 offen. Dann wäre der er Ex-Castingshow-Teilnehmer und Unternehmer 107 Jahre alt. Wann mit neuen Ermittlungsergebnissen zu rechnen ist, bleibt offen: „Ohne, dass weitere Beweise dazukommen und solange Herr Küblböcks Leichnam nicht gefunden wird, erwarten wir keine kommenden Updates“, so Power

Wie geht es nun weiter?

Unabhängig vom Ermittlungsstand könnte der 33-Jährige bald für tot erklärt werden. Eigentlich gilt nach dem Verschollenheitsgesetz eine Wartezeit von bis zu einem Jahr, bis bei Gericht ein Antrag gestellt werden kann. Wenn Menschen bei einer Fahrt auf See verschwinden, verkürzt sich die Frist auf sechs Monate.

Vater will abschließen

Erst vergangenen Samstag (09.März 2019) ließ der Vater von Daniel ihn offiziell für tot erklären. Damit lässt er die Hoffnungen endgültig los, seinen Sohn, der unter psychischen Problemen und extremen Stimmungsschwankungen litt, wieder lebend in die Arme schließen zu können. "Wir mussten irgendwann diesen Schritt gehen, weil es abgeschlossen werden muss", sagte Günther Küblböck der "Bild"-Zeitung.

Wegen der wissenschaftlich belegten Nachahmerquote nach Selbsttötungen haben wir uns entschieden, in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Dann gestalten wir die Berichterstattung bewusst zurückhaltend und verzichten, wo es möglich ist, auf Details. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte die Psychiatrische Soforthilfe unter 01/31330. Auch die österreichweite Telefonseelsorge ist jederzeit unter 142 gratis zu erreichen.
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