Burgenländische GKK spürt
Kostenbremse deutlich

"Die Aussage, das hat keine Auswirkung auf die Versicherten, das stimmt in dieser Form nicht"

Die burgenländische Gebietskrankenkasse (BGKK) spürt die Kostenbremse der Regierung bereits jetzt deutlich. Am Dienstag mussten bei einer Sitzung zwei Punkte - die Planstellenerweiterung für einen Kinderfacharzt und jene für Logopäden - von der Tagesordnung genommen werden. "Die Aussage, das hat keine Auswirkung auf die Versicherten, das stimmt in dieser Form nicht", so Direktor Christian Moder.

von Ein Arzt hält ein Stethoskop. © Bild: APA/dpa/Patrick Pleul

"Es wird immer kommuniziert, es wird zu keinen Verschlechterungen führen. Das stimmt so nicht. Sagen wir so: Die schlechte Situation bleibt so bestehen. Das ist ja auch nicht gerade eine optimale Zielsetzung", meinte Moder anlässlich eines Pressetermins in Oberwart zur APA. Er kritisiere konkret "die Inhalte dieses Gesetzes". Diese würden zu einer "Schlechterstellung bzw. zu einer Einzementierung eines schlechten Zustandes" führen. "Das ist aus unserer Sicht eigentlich nicht zu akzeptieren."

Konkret stand am Dienstag etwa die Planstellenerweiterung eines Facharztes für Kinder- und Jugendheilkunde für den Bezirk Neusiedl am See auf dem Plan. "Der kommt nicht", stellte Moder klar. Bei den Planstellen der Logopäden - derzeit gibt es für das Land in Summe fünf Logopäden und Wartezeiten bis zu sechs Monaten - sehe die Situation genau gleich aus. In beiden Fällen sei die ausgeglichene Gebarung nicht gewährleistet. Aus heutiger Sicht seien beide Themen bis Ende 2019 vom Tisch, denn so lange gelte das Gesetz, so der Direktor.

Ein weiterer offener Punkt, der Raum für Kritik seitens der BGKK bietet, ist die Außenstelle Obwart. Diese hätte eigentlich in ein neues Objekt umsiedeln sollen, da in den jetzigen Räumlichkeiten etwa die Privatsphäre nicht gewährleistet sei und die BGKK nicht barrierefrei erreichbar sei. Doch auch das ist noch in Schwebe. Die Funktionäre der Wirtschaftskammer, die in der Kontrollversammlung mehrheitlich vertreten sind, haben den Beschluss dafür zweimal "ohne triftigen Grund", wie die BGKK betont, abgelehnt. Nun warte man auf eine Entscheidung von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ). Die Zeit dränge, sagte Moder. Denn die Genossenschaft werde die geplanten Räumlichkeiten nicht ewig für die BGKK freihalten. "Ich verstehe die Hinhaltetaktik der Frau Bundesminister nicht", meinte der Direktor gegenüber der APA. "Wir haben Handlungsbedarf."

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