Kosmetik-Check:
Das sagen die Hersteller

Über 500 Kosmetikprodukte untersucht - mit teils alarmierenden Ergebnissen

Die Umweltschutzorganisation Global 2000 hat über 500 Kosmetikprodukte auf Gesundheitsrisiken durch hormonell wirksame Chemikalien hin getestet - mit teils alarmierenden Ergebnissen. Die Produzenten haben nun gegenüber News Stellung zu den Ergebnissen der Untersuchung genommen.

von Bodylotion © Bild: iStockphoto.com/ValuaVitaly

Die Firma Coty, Hersteller von Aftershave-Marken wie Adidas, David Beckham, Davidoff, Joop! und Playboy hat auf News-Anfrage umfassend Stellung genommen. Grundsätzlich hält das Unternehmen fest, dass alle Produkte in Einklang mit den gültigen Richtlinien und Gesetzen stehen würden. Ethylhexyl Methoxycinnamate befinde sich nicht auf einer Verdachtsliste der EU in Bezug auf hormonell wirksame Chemikalien. Dies gelte auch für Benzophenone-3. Was den denaturierten Alkohol in Coty-Produkten anbelangt, hält das Unternehmen fest, dass man 2012 entschieden hätte, den Einsatz von Diethylphthalaten zu stoppen und es nach und nach aus allen Produkten entfernt.

Unilever, der Hersteller von „AXE“ und „Dove“, teilt auf Anfrage mit dass alle Produkte „den strengen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen“ entsprechen würden. „Unsere sorgfältige Sicherheitsbewertung berücksichtigt auch mögliche Wechselwirkungen mit dem endokrinen System. Sollte es Zweifel an der Sicherheit der eingesetzten Rohstoffe oder eines Produktes geben – sei es für Mensch, Tier oder Umwelt – würden wir dieses Produkt nicht auf den Markt bringen.“ Parabene seien wirkungsvolle Konservierungsstoffe für kosmetische Mittel, die weltweit anerkannt und zugelassen seien. Die rechtlich geregelte maximale Einsatzkonzentration an Parabenen werde deutlich unterschritten. „Alle unsere Produkte durchlaufen strengste Qualitätskontrollen und Sicherheitsprüfungen.“

In einzelnen Produkten der Marke „Balea“ von DM hat Global 2000 denaturierten Alkohol gefunden. DM-Geschäftsführer Harald Bauer erklärt dazu: „Wir entwickeln die Rezepturen für die Kosmetikprodukte unserer Eigenmarken stetig weiter und berücksichtigen dabei bereits seit mehreren Jahren die Diskussion um möglicherweise hormonwirksame Inhaltsstoffe. In den Kosmetikprodukten unserer DM Marken setzen wir deshalb kein Diethylphthalat ein. Die Vergällung der Alkohole für die genannten Balea- und Balea MEN-Produkte erfolgt durch den Zusatz gängiger zugelassener Stoffe wie Denatoniumbenzoat, Isopropanol oder tert-Butanol.“

Seitens L’Oréal erklärt man umfangreich, die Sicherheit von Inhaltsstoffen habe oberste Prorität. Ethyl- und Methylparabene würden „über ein besonders positives Sicherheitsprofil“ verfügen. „Die Konzentration dieser Parabene ist streng reglementiert, um das korrekte Niveau an mikrobiologischem Schutz des Produkts in Übereinstimmung mit den internationalen Vorschriften sicherzustellen, während die volle Sicherheit für den Konsumenten gewährleistet wird.“ Phthalate verwende man nicht. Zur Vergällung des Alkohols werde Bitrex eingesetzt. Zu L’Oréal gehört auch die Marke „Garnier“.

Auch Procter & Gamble versichert, dass Kosmetikprodukte und Parfums bedenkenlos verwendet werden können: „Das gewährleisten die sorgfältigen Sicherheitsbewertungen von Procter & Gamble und die wissenschaftlich fundierte Prüfung durch nationale und internationale Behörden“, heißt es in einer Stellungnahme. P&G verwende nur erlaubte bzw. offiziell genehmigte Substanzen für seine kosmetischen Mittel. „Immer wieder werden einzelne Stoffe verdächtigt, eine hormonaktive Wirkung zu haben und daher gesundheitsschädlich zu sein. Diese Warnungen sind unbegründet. P&G Produkte stellen kein Risiko für die Gesundheit der Verbraucher dar.“

Bei der Soladis Group, dem Hersteller der Marke „Denim“, erklärt man dass Ethylhexyl Methoxycinnamate in geringem Ausmaß in Aftershaves verwendet werde. Es viel über viele Inhaltsstoffe diskutiert. „Wir verwenden nur Substanzen, die von der FDA (US-Behörde, Anm.) und von den EU-Behörden zugelassen sind, und werden das tun, solange diese kein Verbot aussprechen.“ Aufgrund des derzeitigen wissenschaftlichen Wissens, sei das SCCNFP (ein Beratergremium der EU-Kommission, Anm.) der Meinung, dass die organischen UV-Filter, die derzeit zugelassen seien, keine östrogenen Effekte hätten, die die menschliche Gesundheit gefährden könnten.

Die Firma Beiersdorf findet sich mit einigen Produkten der Marken „Nivea“ und „Florena“ auf der Liste von Global 2000. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es, man beziehe stets die aktuellsten Erkenntnisse der Forschung ein – sowohl aus eigenen Laboren als auch von externen Instituten. „Die Inhaltsstoffe, die wir verwenden, müssen nachweislich wirken und gleichzeitig sicher und gut verträglich für die Verbrauche und die Umwelt sein.“ Das werde in umfangreichen Studien und Tests überprüft. Was Parabene anbelangt, verweist Beiersdorf auf eine Stellungnahme von „Kosmetik transparent“, einer Informationsplattform der Markenkosmetikbranche. Darin heißt es, dass neue anerkannte Hinweise zur hormonähnlichen Wirkung nicht vorliegen würden. Die Auswahlkriterien von Global 2000 für den Kosmetik-Check seien „als Orientierungshilfe für die Verbraucher völlig ungeeignet“. Eine Vielzahl an Studien und die Aufsichtsbehörden würden die Sicherheit und gesundheitliche Unbedenklichkeit der betreffenden Rohstoffe bestätigen. Diese Stoffe hätten „eine sehr schwache Wirkung“. Ein tatsächlciher Einfluss auf den Hormonhaushalt im menschlichen Körper sei „in keinem Fall nachgewiesen“.

Was den in einigen Produkten enthaltenen denaturierten Alkohol anbelangt, heißt es, Beiersdorf verwende als Vergällungmittel keine Phthalate, sondern ausschließlich Vergällungsmittel wie Isopropanol, die in der Produktsicherheitsbewertung als unbedenklich eingestuft worden seien.

Der Kosmetikhersteller Mäurer & Wirtz versichert auf Anfrage, dass „die Vermeidung von Gesundheitsrisiken durch die Verwendung unserer Produkte für unser Haus höchste Prorität genießt“. Insofern kämen ausschließlich durch den Gesetzgeber zugelassene Inhaltsstoffe zum Einsatz. Eventuell bestehende Beschränkungen bezüglich der Einsatzkonzentration würden selbstverständlich eingehalten. In Bezug auf Ethylhexyl Methoxycinnamate, das sich in mehren Produkten von Mäurer & Wirtz befindet, wird erklärt, es lägen keine Erkenntnisse in Bezug auf mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen vor. Alle Inhaltsstoffe würden durhc die EU-Verbraucherschutzbehörden und das Bundesamt für Risikobewertung als sicher bewertet. „Vor diesem Hintergrund sehen wir keine Notwendigkeit, einzelne Rohstoffe unserer Produkte auszutauschen bzw. hierauf zu verzichten“, teilt man mit. „Sollten sich zukünftig wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse im Hinblick auf gesundheitsbeeinträchtigende Wirkungen einzelner Rohstoffe ergeben, werden wir auf die sich dann ändernden Rahmenbedingungen selbstverständlich reagieren und auf den Einsatz solcher Inhaltsstoffe verzichten.“

Die Rewe-Eigenmarke „MY Men“ findet sich auf der Global-2000-Liste, da in einem Rasierwasser denaturierter Alkohol enthalten ist. Der Handelskonzern erklärt jedoch, dass laut vorliegender Bestätigung der Produktionsfirma keine hormonell wirksame Chemikalie wie Diethylphthalat zur Vergällung verwendet worden sei. Der Artikel „MY MEN Action Fresh After Shave“ in der Liste wurde ungeachtet dessen inzwischen durch „MY men After Shave Cool Fresh“ und „MY men After Shave energy Impact“ abgetauscht, heißt es in einer Stellungnahme Beide würden unvergällten Alkohl enthalten. Rewe verzichtet bekanntermaßen seit geraumer Zeit bei seinen Eigenmarken auf Chemikalien, die im Verdacht stehen, hormonell wirksam zu sein.

Die Firma Labori International, der Hersteller des Rasierwassers „Pitralon“, erklärt, dass in „Pitralon Polar“ noch Benhzophenone-3 als UV-Stabilisator enthalten sei. Die Konzentration von 0,2 Prozent liege weit unter der als kritisch angesehenen Grenze von 0,5 Prozent für Kosmetikprodukte. Die Forschungsabteilung arbeite laufend an Verbesserungen und prüfe aktuell, ob mögliche Alternativen zum Einsatz kommen könnten. Der Alkohol in allen Rezepturen werde mit Methylethylketon vergällt. Dies werde entsprechend dokumentiert.

Denaturierter Alkohol findet sich auch in Produkten des Herstellers Heinrich Hagner GmbH. In einer Stellungnahme heißt es: „Wir setzen ausschließlich denaturierten Alkohol ein, der mit 5 Prozent Isopropanol und 78 Gramm Tertiär-Butanol auf 100 Liter Alkohol vergällt ist. Phthalate kommen bei uns seit vielen Jahren nicht mehr zum Einsatz.“

Sehr wohl enthalten ist die umstrittene Chemikalie Diethylphthalat im Rasierwasser „Wilkinson Sword Classic“. Der Hersteller verweist darauf, dass nur geringe Mengen zur Vergällung des Alkohols enthalten seien. Der Stoff sei durch das SCCS (ein wissenschaftliches Beratergremium der EU-Kommission, Anm.) „als sicher bewertet worden“. Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung würden hormonähnliche Stoffe nicht grundsätzlich als schädlich einstufen. Diethylphthalat sei als unproblematisch anzusehen.

Johnson & Johnson, der Hersteller der Marken „bebe“ und „Neutrogena“ betont auf Anfrage, die kosmetischen Produkte „unterliegen strengen Sicherheitsbewertungen und können unbedenklich verwendet werden.“ Die Inhaltsstoffe und Konzentrationen würden den Anforderungen der Europäischen Kosmetikverordnung entsprechen. „Die Verwendung von Parabenen beschränken wir weltweit auf Methyl-, Ehtyl- und Propylparaben und setzen Parabene seit einiger Zeit in Babypflegeprodukten nicht mehr ein.“ Konservierungsstoffe, zuenen auch die Parabene gehören, würden durch den wissenschaftlichen Ausschuss der EU-Kommission (SCCS) regelmäßig neu bewertet. „Zudem schätzt auch das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die von uns eingesetzten Parabene in den vom SCCS definierten Konzentrationen als sicher und unbedenklich ein. Die Mengen, in denen Parabene aus kosmetischen Mitteln mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommen, seien so gering, dass eine hormonähnliche Wirkung nicht eintreten könne. Man werde weiterhin die wissenschaftliche Diskussion zu Inhaltsstoffen in kosmetischen Produkten aufmerksam verfolgen.

Die Kosmetikfirma Creme 21 betont, die von ihr vertriebenen Produkte seien „sicher und sehr verträglich“. Verbraucher könnten diese ohne gesundheitliche Bedenken anwenden. Eine Vielzahl anerkannter wissenschaftlicher Studien und auch die Aufsichtsbehörden würden die Sicherheit und gesundheitliche Unbedenklichkeit der betreffenden Rohstoffe bestätigen. Ein Einfluss auf den Hormonhaushalt im menschlichen Körper sei „in keinem Fall nachgewiesen“. In Creme-21-Produkten finden sich Methylparaben, Ehtylparaben und Propylparaben. „Der Einsatz dieser Parabene wird zudem durch die sehr gute Verträglichkeit dieser Konservierungsmittel begründet“, heißt es. Die eingesetzten Parabene seien „eine sehr gut untersuchte Stoffgruppe und innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Konzentrationsgrenzen unbedenklich“. „Nach Abwägung der vorliegenden Daten dieser Rohstoffe und trotz der öffentlichen Diskussion über Parabene sind wir nach heutigem Kenntnisstand der Meinung, dass ein Austausch der Parabene durch andere Konservierungsmittel höhere Risiken durch Unverträglichkeiten (Hautirritationen, Allergien) nach sich ziehen kann.“

Die Firma Henkel erklärt auf Anfrage, die Sicherheit und gesundheitliche Verträglichkeit der Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe werde umfassend geprüft und durch anerkannte wissenschaftliche Studien sowie Aufsichtsbehörden bestätigt. Es sei nicht der Fall, dass die Verwendung bestimmter Parabentypen zu einem Gesundheitsrisiko führen könne. Der wissenschaftliche Ausschuss „Verbrauchersicherheit“ der EU-Kommission habe diese Inhaltsstoffe als sicher bewertet. „Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es daher keinen Grund für einen Verzicht auf die von uns eingesetzten Parabentypen (Methyl- und Ethylparaben).“ Die Stiftung Warentest spreche in diesem Zusammenhang von eienr „unnötigen Verunsicherung der Verbraucher“. Axel Schnuch, einer der führenden Dermatologen Deutschlands, habe betont, dass hormonaktive Wirkungen durch parabenhaltige Kosmetika beim Menschen nicht beobachtet wurden und auch nicht zu erwarten seien.

Zum Produkt „Hattric Classic After Shave“, das in der Global-2000-Liste aufscheint, hält Henkel fest, dass diese seit geraumer Zeit nicht mehr im Sortiment sei, aber selbstverständlich genauso auf Verträglichkeit und Sicherheit geprüft worden sei. Vergällungsmittel für den Alkohol sei nicht Diethylphthalat, sondern der Bitterstoff Bitrex gemischt mit tertiärem Butylalkohol gewesen.

In Produkten der Firma Lornamead hat Global 2000 denaturierten Alkohol gefunden. Das muss per se nicht problematisch sein. Die Frage ist allerdings immer, welche Chemikalien bei der Denaturierung, der Vergällung eingesetzt werden. Ein umstrittener Stoff in diesem Zusammenhang ist Diethylphthalat. Das komme nicht zum Einsatz, heißt es seitens Lornamead. Der Vergällung erfolge mit einer Mischung aus Isopropanol & tert. Butylalkohol.

Ebenfalls keine Phthalate kommen laut Hersteller Straub bei Produkten der Marke „Marbert“ zum Einsatz. Der Alkohol werde mit t-Butanol in Kombination mit Denatonium Benzoate vergällt. „Hormonell wirksame Chemikalien können wir für die gesamte Marbert-Produktrange ausschließen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Seitens der Mann & Schröder GmbH, zu der die Marken „Laura Vandini“ und „Alkmene“ gehören, wird betont, man forsche und produziere mit modernster Technologie und sei ständig bemüht die Rezepturen dem Stand der neuesten Anforderungen anzupassen. Die Produkte hätten eine „besonders hohe Qualität und Verträglichkeit“. Wichtige Grundlage sei die exakte Einhaltung gesetzlicher Normen und Standards. Alle eingesetzten Substanzen seien im Einklang mit der EU-Kosmetikverordnung. Es gebe regemäßige interne und externe Audits. Parabene seien zugelassen und würden innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Konezntrationsgrenze als gesundheitlich unbedenklich gelten. Die „Berücksichtigung und konsequente Erfüllung von Kundenbedürfnissen“ würden an erster Stelle stehen. Obwohl aus wissenschaflticher Sicht nichts gegen den Einsatz spreche, habe man sich bei Pflegeprodukten dazu entschieden, auf den Einsatz von Parabenen zu verzichten. Seit 2014 seien deshalb alle Neuentwicklungen – aktuell mehr al 97 Prozent der Produktrezepturen – parabenfrei. Auch die Produkte de rMarke „Laura Vandini“ sollen umgestellt werden. Dies sei aber nur sukzessive möglich. Man sei jedoch bemüht, „die Rezepturen schnellstmöglich an die aktuellen Kunden- und Marktanforderungen anzupassen“. Das von Global 2000 gefundene Isobutylparaben sei möglicherweise „noch auf älteren Verpackungen aufgeführt“. Die aktuellen Rezepturen seine jedoch frei von Isobutylparaben, das dieses „nicht mehr erlaubt“ sei. Die Produkte der Marke „Alkmene“ seien 2015 komplett umgestellt worden. Alle Alkmene-Produkte seien parabenfrei.

Die Firma Colgate-Palmolive hat News eine umfassende Stellungnahme zukommen lassen. Dieser Zufolge komme in der Zahnpaste „Colgate Total“ Triclosan zum Einsatz, um zahnschädliche Bakterien effizient zu bekämpfen. Unabhängige wissenschaftliche Komitees der Europäischen Kommission hätten Triclosan mehrere Male beurteilt und als sicheren Inhaltsstoff für Zahnpasten anerkannt. Man habe auch nach jahrelangen Untersuchungen keine Hinweise auf Antibiotikaresistenz gefunden. Behauptungen, dass Triclosan nachgewiesenermaßen ein endokriner Disruptor sei, seien nicht wahr. „Die Definition eines endokrinen Disruptors durch die Weltgesundheitsorganisation macht deutlich, dass jegliche endokrine Wirkung gesundheitsschädlich sein muss. Das ist bei Triclosan in Zahnpasta nicht der Fall.“

Der Hersteller GlaxoSmithKline zu dem Zahnpast-Marken wie „Parodontax“, „Odol“ und „Sensodyne“ gehören, betont auf Anfrage, dass es „keine bekannten Sicherheitsbedenken“ in Hinblick auf den Einsatz von Parabenen in Mundhygieneprodukten gebe, wenn „diese gemäß der Anwendungshinweise auf der Umverpackung eingesetzt werden“. Eine kleine Zahl von GSK-Mundhygieneprodukten enthalte Parabene, um diese Produkte frei von Bakterien zu halten. Der Einsatz unterliege strikten Gesetzen und werde permanent durch Organisationen wie die EU-Kommission und die US-Zulassungsbehörde FDA überwacht. Vor einiger Zeit überarbeitet wurden die Rezepturen der Kinderzahnpasten der Marke „Odol-med3“. Die „optimierten Rezepturen“ seien in Deutschland und Österreich Anfang 2014 auf den Markt gekommen. Laut Stellungnahme wurden keine Parabene zugesetzt. Beim ersten Kosmetik-Check von Global 2000, Ende 2013, fanden sich noch Parabene in den Kinderzahnpasten. Was den von Global 2000 nun in mehreren Parodontax-Zahncremes gefundenen denaturierten Alkohol anbelangt, erklärt der Hersteller, dass Parodontax „seit geraumer Zeit“ keinen denaturierten Alkohol mehr enthalte.

Eine Kinderzahnpasta, die nach wie vor ein Paraben enthält, ist „Putzi“ der Firma Dental-Kosmetik. Die Firma ließ News eine umfangreiche Stellungnahme zukommen. Sodium Mehtylparaben sei bis zu einer Konzentration von 0,4 Prozent zugelassen, wird erklärt. Bei Verwendung in kosmetischen Mitteln kämen diese Stoffe in sehr geringen Dosierungen vor. „Ein tatsächlicher Einfluss auf den Hormonhaushalt im menschlichen Körper ist damit ausgeschlossen und auch noch in keinem Fall nachgewiesen.“ Es sei „nicht im Sinne eines glaubwürdigen Verbraucherschutzes, wenn unbegründet die Ängste der Verbraucher geschürt“ würden. Die verwendeten Rohstoffe würden in den eingesetzten Konzentrationen keinerlei hormonelle Aktivität aufweisen. „Wir sehen daher keinen Anlass, auf ein sicheres und bewährtes Konservierungsmittel zu verzichten.“

Die Firma Swissdent verweist darauf, dass Methylparaben „heute eine erlaubte Substanz“ und als natürliches Konservierungsmittel in der Apfelschale vorhanden sei. „Trotzdem haben wir uns aus Marktinggründen entschlossen, Methylparaben in unseren Produkten zu ersetzen.“ Die Zahncremes „Crystal“ und „Biocare“ seien bereits ohne Methylparaben. „Extreme“ und „Gentle“ ohne Methylparaben seien noch in der Testphase.

Die Firma Troll Cosmetics, zu der die Marke „Declare“ gehört, verweist ebenfalls auf die zuvor erwähnte Veröffentlichung der Industrieplattform kosmetik-transparen.at, der zufolge die verwendeten Inhaltsstoffe sicher und gesundheitlich unbedenklich seien. „Sie können versichert sein, dass wir als verantwortungsvoller Hersteller jegliche Entwicklung auf rechtlicher und wissenschaftlicher Seite sehr sorgfältig verfolgen und im Bedarfsfall entsprechend reagieren“, heißt es in einer Stellungnahme.

Reinhard Klackl, österreichischer Importeur der Marke Ziaja, betont auf Anfrage, ihm sei es ein Anliegen, in seinem Sortiment „möglichst nur Produkte zu haben, die nicht nur den rechtlichen Vorgaben entsprechen, sondern tunlichst auch keine Inhaltsstoffe zu haben, die – ob zu Recht oder nicht – kritisch eingeschätzt werden“. Er habe die Produktionsfirma Ziaja schon vor einiger Zeit für dieses Thema sensibilisiert. Ziaja sei ein relativ junges Unternehmen und habe sich zumeist an den Rezepturen der großen Kosmetikfirmen und an den rechtlichen Vorgaben orientiert. Jetzt sei die Firma Ziaja dabei, die Rezepturen auch in Hinblick auf kritische Chemikalien zu überarbeiten und das Sortiment schrittweise umzustellen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Bei der Firma Murnauer, die die Zahnpasta „Totes Meer Salz Zahncreme“ der Marke Salthouse vertreibt, betont man, dass in den vergangenen Jahren einiges an Entwicklungsarbeit geleistet worden sei. Eine neue Rezeptur ohne Sodium Methylparaben sei „schubladenreif entwickelt“, aber noch nicht in der Produktion umgesetzt worden, heißt es. Derzeit würden noch Rest- und Lagerbestände der alten Rezeptur vertrieben, die voraussichtlich bis August reichen werden. Dann werde man die Zahnpasta ohne den in die Kritik geratenen Inhaltsstoff abfüllen.

Kommentare

was für ein entbehrliches Geschreibsel...letztklassig...was ist nur in Österreich mit den Journalisten los ????

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