Kirche legt sich für
den Sonntag ins Zeug

Die katholische Kirche will sich auf EU-Ebene verstärkt für den Sonntagsschutz einsetzen. "Wir wollen, dass der Sonntag arbeitsfrei bleibt - nicht nur aus religiösen, sondern auch aus sozialen Gründen", sagte der Vorsitzende der Sozialkommission der EU-Bischofskommission ComECE, Weihbischof Antoine Herouard, laut Kathpress am Montag der deutschen Katholischen Nachrichtenagentur KNA in Brüssel.

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Immer mehr Menschen in der EU müssten an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Der Sonntag müsse ein Tag der Erholung bleiben und für Aktivitäten in der Familie reserviert bleiben, sagte der französische Bischof. Er kritisierte auch das Verschwimmen der Grenzen zwischen Beruf und Privatleben. "Zu jeder Tageszeit und auch an Feiertagen können wir für E-Mails oder Anrufe erreichbar sein", sagte er. Es sei nicht mehr klar, wann Freizeit beginne und Arbeitszeit aufhöre. "Wir müssen darauf achten, bestimmte Tage oder Zeiten für das Privatleben zu reservieren", so der Vorsitzende der Sozialkommission der ComECE.

Anfang November veröffentlichte die Sozialkommission ein Papier zur Zukunft der Arbeit. Unter anderem fordert die ComECE darin die Einhaltung der Menschenrechte. Ein Eckpfeiler in der Gestaltung der künftigen Arbeitswelt sei der Respekt für das "universelle Grundrecht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen", heißt es in dem Dokument. Am Dienstag findet eine gemeinsame Konferenz der ComECE und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) zur Zukunft der Arbeit statt. Dort sollen Beiträge zu einer Initiative der Weltarbeitsorganisation ILO zu deren 100. Geburtstag 2019 erarbeitet werden.

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